Angst vor Schweinepest: Jagd auf Wildschweine an der A2

Bielefeld · Aus Angst vor der Afrikanischen Schweinepest haben Jäger entlang der Autobahn 2 bei Bielefeld Wildschweine ins Visier genommen. Rund 100 Jäger aus acht Revieren verteilten sich am Dienstag auf rund 900 Hektar Wald entlang der Strecke, die als Hauptverkehrsachse von Osteuropa über Berlin nach Nordrhein-Westfalen gilt. Bis zum Nachmittag sollte eine zweistellige Anzahl von Wildschweinen geschossen werden. Die Stadt hatte die Kreisjägerschaft um ihren Einsatz gebeten.

 Ein Jäger befestigt ein Warnschild mit dem Hinweis "Heute Jagd".

Ein Jäger befestigt ein Warnschild mit dem Hinweis "Heute Jagd".

Foto: Friso Gentsch

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich seit Jahren in Osteuropa aus. Experten sehen die Gefahr einer Einschleppung der Seuche nach Deutschland. So könnte die Schweinepest, die von Osteuropa Richtung Westen vorrückt, sehr schnell durch kontaminierte Essensreste, die an Raststellen entsorgt werden, eingetragen werden. Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich. Bei Schweinen verläuft die Erkrankung aber in fast allen Fällen tödlich. Mit der Verringerung des Bestandes wollen die Behörden das Risiko einer Seuche mindern.

Nach Auskunft des Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) gibt es bislang keinen gemeldeten Fall in Deutschland. Wegen der Gefahr hatte die NRW-Landesregierung Anfang des Jahres die Schonzeit für Wildschweine aufgehoben und die Jagd im ganzen Jahr erlaubt. Die Landwirte befürchten Milliardenschäden, wenn sie ihre Schweine wegen der Pest nicht mehr ins Ausland exportieren können.

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