Seite des Betreibers wurde gehackt Abstimmung zum Jugendwort des Jahres 2019 ist vom Netz

Bonn · Die Online-Abstimmung zum Jugendwort des Jahres 2019 ist von den diesjährigen Betreibern vom Netz genommen worden. Gegenüber dem GA zeigte sich der diesjährige anonyme Betreiber der Jugendwort-Wahl enttäuscht.

 "Ehrenmann / Ehrenfrau" ist "Jugendwort des Jahres".

"Ehrenmann / Ehrenfrau" ist "Jugendwort des Jahres".

Foto: dpa

Kurze Zeit hatte die Wortschöpfung "Buttergolem" die Nase vorn im Ranking zum "Jugendwort des Jahres 2019". Dann wurde es von Marcel (wollte gegenüber dem GA seinen Nachnamen nicht nennen) und einem beteiligten Freund, den Betreiber der diesjährigen Abstimmungsplattform, gestrichen. Wie Marcel sich bei "t-online" äußerte, "kamen plötzlich in zehn Minuten Tausende Stimmen mit IP-Adressen aus dem Ausland. Wir wussten uns in dem Moment technisch nicht anders zu helfen, als das Wort aus der Wahl zu entfernen". Bis dahin waren Wörter ganz oben gelistet wie "Alman" (Beschreibung für klischeehaftes deutsches Verhalten), "Gönnjamin" (jemand, der sich Luxus gönnt), "Cornern" (sich an der Ecke treffen) oder "Pillepalle" (unwichtige Kleinigkeit).

Mittlerweile ist die Abstimmungsseite "www.jugendwort-des-jahres.de" im Netz nicht mehr erreichbar, weil die Online-Abstimmung offensichtlich von Hackern manipuliert wurde. Betreiber Marcel äußerte sich in einer Stellungnahme auf Instagram dazu: "So Leute, jetzt haben es einige leider geschafft, dafür zu sorgen, dass wir die Wahl zum Jugendwort des Jahres abbrechen müssen."

Bereits im Vorfeld der diesjährigen Abstimmung lief nicht alles rund. Der Langenscheidt-Verlag hatte seit 2008 zur Wahl des "Jugendwortes des Jahres" aufgerufen. Dabei waren Begriffe wie "Gammelfleisch", "hartzen" oder "Smombie" - detailliert nachzulesen bei Wikipedia. In diesem Jahr hatte Langenscheidt aber ohne Angaben von Gründen auf einen Aufruf zur Wahl 2019 verzichtet. Daher ist Marcel zusammen mit einem Freund laut eigener Aussage mit Erlaubnis des Langenscheidt-Verlages eingesprungen und hat die mittlerweile abgeschaltete Seite "www.jugendwort-des-jahres.de" ins Netz gestellt.

Marcel ist selbst ernannter Fan der Jugendwort-Wahl und wollte nach eigener Aussage nicht, dass sie dieses Jahr ausfällt. Er bedauert auch gegenüber dem GA, dass diese "Spaßveranstaltung" wegen der Hackerangriffe beendet werden musste. "Wir haben die Website extra mit einem Voting-System ohne Anmeldung gebaut, damit möglichst viele abstimmen können, ohne ihre persönlichen Daten preisgeben zu müssen. Dadurch war das Sicherheitsniveau der Seite natürlich nicht sonderlich hoch. Dafür entschuldige ich mich", schreibt Marcel in seinem Instagram-Statement.

Wie es in den nächsten Jahren mit der Jugendwort-Wahl weitergeht und ob Langenscheidt die Wahl wieder veranstaltet oder Marcel noch mal einsteigt, ist aktuell unklar.

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