Online-Anfeindungen Umfrage belegt Folgen von Frauen-Hass in sozialen Netzwerken

London · Jede vierte Frau ist schon einmal Opfer von Anfeindungen in sozialen Netzwerken geworden. Viele Hassbotschaften sind frauenfeindlich oder sexistisch, meldet Amnesty International aus einer Umfrage.

 Laut einer aktuellen ist jede vierte Frau schon einmal Opfer von Anfeindungen in sozialen Netzwerken geworden.

Laut einer aktuellen ist jede vierte Frau schon einmal Opfer von Anfeindungen in sozialen Netzwerken geworden.

Foto: Sebastian Gollnow/Illustration

Anfeindungen, Beleidigungen, Drohungen - für viele Frauen sind soziale Netzwerke zur Quelle von Unwohlsein oder sogar Angst bis hin zur Panik geworden.

Das geht aus einer Ipsos-Mori-Umfrage in acht Ländern für die Menschrechtsorganisation Amnesty International hervor, die am Montag veröffentlicht wurde.

Demnach sind knapp ein Viertel der befragten Frauen mindestens einmal zum Opfer von Anfeindungen in sozialen Netzwerken geworden. In knapp der Hälfte der Fälle waren die Hassbotschaften frauenfeindlichen oder sexistischen Inhalts.

Die Folgen sind teils drastisch: Mehr als die Hälfte der Betroffenen empfand in der Folge Stress, Angst oder erlebte Panik-Attacken. In knapp 60 Prozent aller Fälle litten die Frauen wegen der Online-Anfeindungen unter Schlafstörungen. Mehr als 40 Prozent der Frauen fühlten sich auch körperlich bedroht. Bis zu einem Viertel der Betroffenen erhielt tatsächlich Drohungen körperlicher oder sexueller Gewalt.

Soziale Netzwerke müssten sich des Problems ernsthaft annehmen, forderte Amnesty-Expertin Azmina Dhrodia einer Mitteilung zufolge. "Die besondere Gefahr von Online-Beschimpfungen ist, wie schnell sie sich ausbreiten - ein beleidigender Tweet kann sich innerhalb von Minuten in ein Bombardement gezielten Hasses ausweiten", so Dhrodia.

Nur knapp 20 Prozent der Befragten gab an, dass die Maßnahmen der Internetfirmen gegen die Anfeindungen bislang aureichend seien. Amnesty fordert, Nutzer sozialer Netzwerke müssten in die Lage versetzt und ermutigt werden, Schutzmechanismen wie das Blockieren, Stummschalten oder Filtern von Inhalten zu verwenden.

Befragt wurden jeweils 500 Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren in Dänemark, Italien, Neuseeland, Polen, Spanien, Schweden, Großbritannien und den USA.

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