Nach Unfall in Köln Tierschützer fordern Pferdeverbot an Karneval

Köln · An Rosenmontag kommt es in Köln zu einem Unglück mit einer Kutsche, fünf Menschen werden verletzt. Aus Sicht von Tierschützern muss Schluss sein mit Pferden bei Karnevalszügen. Das Treiben bedeute für die Tiere "puren Stress", sie seien ein "unkalkulierbares Risiko".

Nach dem Unglück mit einer Kutsche am Rosenmontag in Köln pochen Tierschützer auf ein Verbot von Pferden bei Karnevalszügen. "Es ist teilweise so eng und so laut, dass das für die Tiere purer Stress ist", sagte Claus Kronaus vom Netzwerk für Tiere Köln über den Rosenmontagszug in der Domstadt. Weil Pferde Fluchttiere seien, würden sie dann durchdrehen. Auch hohe Auflagen änderten daran nichts, sagte Kronaus.

Am Montag waren in Köln zwei Kutschpferde durchgegangen, fünf Menschen wurden verletzt. Nach Augenzeugenberichten waren die Tiere mit einer Flasche beworfen worden. Sie blieben nach Polizeiangaben unverletzt. Die Beamten konnten zunächst nicht sagen, ob das Unglück dadurch ausgelöst wurde. Bereits im vergangenen Jahr war ein Pferd im Kölner Rosenmontagszug kollabiert.

NRW-Innenminister Herbert Reul sprach sich unmittelbar nach dem Vorfall gegen ein Pferdeverbot aus. "Ein Zug ohne Pferde ist Mist", sagte der CDU-Politiker dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Das könne er sich nicht vorstellen. Man müsse jetzt erst einmal klären, was genau die Ursache gewesen sei. Entscheidend sei die richtige Vorbereitung. "Vielleicht ist auch die Musik am Zugweg zu laut", mutmaßte Reul. 2018 liefen in Köln nach Angaben des Festkomitees 390 Pferde mit.

Mit Blick auf die Züge am Dienstag bekräftigte auch der Deutsche Tierschutzbund seine Forderung nach einem Verbot. Pferde bedeuteten ein "unkalkulierbares Risiko für Mensch und Tier". Der Bund Deutscher Tierfreunde erklärte: "Ein Zug mit Pferden ist Mist."

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