Niklas-Prozess: Tatort wurde erst Stunden später gesichert

Bonn · Erst Stunden nach der tödlichen Attacke auf den Schüler Niklas aus Bad Breisig ist der Tatort in Bonn gesichert worden. Morgens gegen 5.00 Uhr sei er angerufen worden, sagte ein Spurensicherer der Bonner Polizei am Freitag als Zeuge im Prozess vor dem Bonner Landgericht. Als er um 6.30 Uhr am Tatort im Bonner Stadtteil Bad Godesberg eintraf, lief der morgendliche Verkehr bereits wieder.

Er habe noch eine "zwölf Zentimeter große Blutanhaftung" auf dem Asphalt und eine Zwei-Cent-Münze sichern können. "Ich weiß nicht, ob wir mehr Spuren gefunden hätten, wenn wir früher da gewesen wären", sagte der Beamte. Eine Erklärung für den späten Einsatz hatte er nicht.

Der 17 Jahre alte Niklas war im Mai 2016 angegriffen worden - laut Anklage gegen 0.20 Uhr. Der Hauptangeklagte in dem Prozess soll ihn mit einem Faustschlag niedergestreckt und ihm gegen den Kopf getreten haben. Der 21-Jährige bestreitet das allerdings vehement. Er sei gar nicht am Tatort gewesen. Niklas starb wenige Tage später im Krankenhaus.

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