16-Jähriger wegen Mordes an 18-Jährigem vor Gericht

Bonn (dpa/lnw) – Ein 16-Jähriger muss sich seit Dienstag vor dem Landgericht Bonn wegen Mordes an einem 18-Jährigen verantworten. Er soll den Schüler in Bad Godesberg mit einem Messerstich getötet haben. Wegen des jugendlichen Alters des Angeklagten findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

 Der Eingang des Landgerichtes in Bonn.

Der Eingang des Landgerichtes in Bonn.

Foto: Daniel Naupold/Archiv

Laut Anklage hatten sich Täter und Opfer am Abend des 24. September 2016 zu Drogengeschäften verabredet. Gemeinsam mit einem dritten, ebenfalls 16-jährigen Zeugen waren sie mit dem Auto zu einem einsamen Feldweg gefahren. Während das Marihuana - es sollen 35 Gramm gewesen sein - auf einer Parkbank abgewogen wurde, soll der 18-Jährige plötzlich das Rauschgift an sich genommen haben und zum Auto gelaufen sein.

Daraufhin soll der Angeklagte, dem der Stoff im Verkaufswert von 450 Euro gehörte, hinterhergelaufen sein und im Handgemenge dem 18-Jährigen einen Messerstich ins Herz versetzt haben. Als der Notarzt zum Tatort kam, war der Schüler bereits verblutet. Er wurde noch einmal reanimiert und auch am Herzen operiert, doch blieben die Rettungsversuche vergebens. Er starb einen Tag später in der Uniklinik. Der Angeklagte wurde noch am Tattag verhaftet.

Am ersten Prozesstag legte der 16-jährige Realschüler ein umfassendes Geständnis ab. "Das wollte ich nie im Leben, dass der stirbt", beteuerte er. Es tue ihm "furchtbar leid". Er habe nur sein "Gras" zurückhaben wollen.

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