Britisches Gericht stimmt zu 14-Jährige Krebspatientin wird eingefroren

London · "Und wenn es erst in hunderten Jahren ist": Ein 14-Jähriges Mädchen hatte eine seltene Form von Krebs und wusste sie würde sterben. Deshalb wollte sie sich einfrieren lassen. Ein Richter hat dem Wunsch zugestimmt.

 Die MTA (medizinisch-technische Assistentin) Raphaele Kürten lagert Samenproben im Zentrum für Reproduktionsmedizin in Münster (NRW) in einem Kühldepot bei ca. - 170 Grad Celsius im Rahmen einer Kryokonservierung.

Die MTA (medizinisch-technische Assistentin) Raphaele Kürten lagert Samenproben im Zentrum für Reproduktionsmedizin in Münster (NRW) in einem Kühldepot bei ca. - 170 Grad Celsius im Rahmen einer Kryokonservierung.

Foto: dpa

Das Oberste Gericht Großbritanniens hat einer krebskranken Jugendlichen in einem am Freitag veröffentlichten Urteil das Recht zugesprochen, ihre Leiche einfrieren zu lassen. Die 14-Jährige aus London hatte vor ihrem Tod einem Richter geschrieben, sie wolle sich die Chance auf ein "längeres Leben bewahren". Sie hoffe, dass ihre seltene Krebsform durch den medizinischen Fortschritt irgendwann in der Zukunft heilbar sei.

"Ich bin erst 14 Jahre alt und ich will nicht sterben, aber ich weiß, dass ich sterben werde", schrieb das Mädchen. "Ich glaube, die Konservierung durch Einfrieren gibt mir die Chance, geheilt und wieder aufgeweckt zu werden - und wenn es erst in hunderten von Jahren ist." Das Mädchen hatte beantragt, dass seine Mutter allein darüber entscheiden darf, was mit ihrer Leiche geschieht. Der geschiedene Vater des Kindes hatte sich dem Plan ursprünglich widersetzt.

Ihr Held der Richter

Richter Peter Jackson entschied im Oktober zugunsten des Mädchens. Die 14-Jährige starb wenige Tage später, ihre Leiche wurde in die USA geflogen und dort in Trockeneis gelegt. Gemäß den Wünschen des Mädchens wurde das Urteil erst am Freitag veröffentlicht, die Identität aller Betroffenen bleibt geheim.

Richter Jackson erklärte, in dem Fall gehe es um eine "tragische Kombination" von Familienkonflikt und der tödlichen Erkrankung eines Kindes. Die Anwältin des Mädchens sagte dem Sender BBC, die 14-Jährige habe den Richter als ihren "Helden" bezeichnet. Es habe sie sehr getröstet zu wissen, dass ihr Wunsch befolgt werden würde.

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