"Es war eine Horrorfahrt" 13 Jahre Haft wegen versuchten Mordes für Raser

Berlin · Für einen schweren Verkehrsunfall wegen Raserei in Berlin ist ein 34-Jähriger des zweifachen versuchten Mordes schuldig gesprochen worden.

Das Landgericht verhängte eine Strafe von 13 Jahren Haft. Der 34-Jährige habe im September 2017 auf der Flucht vor einer Polizeikontrolle eine Mutter und ihr fünfjähriges Kind im Stadtteil Kreuzberg angefahren und lebensgefährlich verletzt, begründete das Gericht am Donnerstag. Er habe tödliche Folgen billigend in Kauf genommen, um zu entkommen und andere Straftaten zu verdecken.

Der aus Serbien stammende Angeklagte sei ohne Führerschein, erheblich angetrunken und mit stark überhöhter Geschwindigkeit auf eine für ihn rote Ampel zugerast, hieß es weiter im Urteil. Ungebremst sei er in die 27-jährige Frau und ihre Tochter gefahren. Meterweit seien die Opfer durch die Luft geschleudert worden. Der Angeklagte habe seine Flucht fortgesetzt. Hochkriminell sei sein Verhalten gewesen. „Es war eine Horrorfahrt.“ Er habe gegen acht Gesetzesvorschriften verstoßen. Wegen der Alkoholisierung des Rasers ging das Gericht von einer verminderten Schuldfähigkeit aus.

Der vielfach vorbestrafte und mehrfach abgeschobene Angeklagte hatte teilweise gestanden. Sein Verteidiger hatte auf eine Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung plädiert. Das Gericht folgte der Staatsanwaltschaft in der rechtlichen Bewertung, ging allerdings über die geforderte Gesamtstrafe von elfeinhalb Jahren hinaus. Zudem erging gegen den Angeklagten eine Führerscheinsperre von fünf Jahren.

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