Forscher weisen Existenz in Bayern nach Neue Schlangenart in Deutschland entdeckt

Bayern · Forscher haben eine neue Schlangenart in Bayern entdeckt. Die Alpen-Barrenringelnatter kam über die Alpen nach Deutschland. Jetzt soll ihre Gefährlichkeit untersucht werden.

 Die Alpen-Barrenringelnatter wurde jetzt in Bayern nachgewiesen.

Die Alpen-Barrenringelnatter wurde jetzt in Bayern nachgewiesen.

Foto: Frank Glaw (ZSM)

Eine besondere Form der Barrenringelnatter, dessen Vorkommen bisher nur in Norditalien und der Südschweiz bekannt war, wurde in Bayern entdeckt. Wie die Zoologische Staatssammlung München (ZSM) am Montag mitteilte, gab es bereits Hinweise auf die Alpen-Barrenringelnatter, nachweisen konnten Forscher diese in Deutschland aber bisher nie. Die Barrenringelnatter ist eine eigenständige Art und unterscheidet sich von Ringelnatter unter anderem durch eine dunkle Barrenzeichnung am Körper.

Forscher gingen den Hinweisen nach und sammelten Proben. Nach einer genetischen Untersuchung stellte sich nun heraus, dass es sich um die Alpen-Barrenringelnatter handelt, dessen Vorkommen in Deutschland bislang nicht bekannt war. In vier Gebieten konnte die Schlangenart nachgewiesen werden: bei Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, im Inntal und bei Sachrang. Die Barrenringelnatter wurde erst 2017 aufgrund von genetischen Untersuchungen als eigenständige Art erkannt.

Forscher der ZSM vermuten, dass die Alpen-Ringelnatter nach der letzten Eiszeit über die Alpen nach Deutschland gekommen sein muss. "Es ist erstaunlich, dass diese große Schlange so lange übersehen wurde. Wahrscheinlich sind noch weitere Arten unbemerkt über die Alpen bis nach Bayern eingewandert", sagt Frank Glaw, Leiter der Sektion für Amphibien und Reptilien an der ZSM.

Zukünftig soll die Verbreitung der Alpen-Barrenringelnatter in Bayern und ihre Gefährlichkeit untersucht werden. Ringelnattern sind generell als ungiftig eingestuft. Laut den Forschern beißen sie fast nie, geben bei Gefahr aber ein stark stinkendes Sekret ab.

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