Sotheby's versteigert Turner-Gemälde mit deutschem Motiv

Köln · Eines der wenigen großformatigen Ölgemälde von William Turner (1775-1851) mit einem Rheinmotiv soll am 5. Juli in London versteigert werden. "Ehrenbreitstein", eine Ansicht der gleichnamigen Festung hoch über Koblenz am heutigen Deutschen Eck, wird auf 17 bis 28 Millionen Euro geschätzt.

 Das Gemälde "Ehrenbreitstein" von William Turner.

Das Gemälde "Ehrenbreitstein" von William Turner.

Foto: Sotheby`s Deutschland

Das Gemälde wurde am Dienstag vorab in Köln gezeigt. "Es gibt nicht so viele wichtige Turners in deutschen Kollektionen, deshalb wäre es sehr schön, wenn ein Bild von dieser Größe und mit diesem Motiv nach Deutschland ginge", sagte der Sotheby's-Experte Julian Gascoigne. "Ehrenbreitstein" war 1965 von einem englischen Privatsammler ersteigert worden. Seit 2004 wurde es im Ashmolean Museum in Oxford ausgestellt. Nach dem Tod des Eigentümers entschloss sich dessen Familie nun zum Verkauf.

"Es ist in London gemalt worden, aber es basiert auf einer Serie von Skizzen, die er bei verschiedenen Reisen angefertigt hat, vor allem 1833", sagte Gascoigne. Turner war wie viele Briten des 19. Jahrhunderts ein großer Fan des Mittelrheins mit seinen romantischen Burgruinen und Schleifen, die immer wieder neue überraschende Ausblicke ermöglichten. In seinem Skizzenbuch hatte er in phonetischer Schreibweise den deutschen Satz "Wo ist mein Zimmer?" notiert.

Turner zeigt die Szenerie am späten Nachmittag. Sie steckt voller Anspielungen auf Literatur, Geschichte und Philosophie. Turner gilt als einer der wichtigsten Erneuerer der Landschaftsmalerei und schuf ikonische Bilder des beginnenden Industriezeitalters.

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