8000 begeisterte Fans in der Kölner Lanxess-Arena So war das Konzert von Silbermond

Köln · Auf Tuchfühlung mit den Fans: Stefanie Kloß und ihre Jungs von der Band Silbermond haben bei ihrem Konzert in der Kölner Lanxess-Arena leichtes Spiel.

 Pure Freude: Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß in Köln.

Pure Freude: Silbermond-Frontfrau Stefanie Kloß in Köln.

Foto: Thomas Brill

Ob die Geburt ihre des gemeinsamen Sohnes von Frontfrau Stefanie Kloß und Gitarrist Thomas Stolle das Bühnenbild der aktuellen Silbermond-Tour maßgeblich mit beeinflusst hat, ist nicht bekannt. Fest steht jedoch, dass die Mitglieder der Band nicht zu viel versprochen haben, als sie im Vorfeld ankündigten, dass es sehr bunt zur Sache gehen werde. Wie eine Mischung aus den Disney-Klassikern „Alice im Wunderland“ und „Arielle, die Meerjungfrau“ garniert mit einigen Elementen aus dem „Dschungelbuch“ erscheint die Bühne in der Lanxess-Arena, wo die Bautzener Pop-Rock-Band rund um Sängerin Stefanie Kloß, ihren Freund Thomas Stolle, dessen Bruder Johannes Stolle am Bass und Schlagzeuger Andreas Nowak am Donnerstag über zwei Stunden spielte.

Vier Jahre haben die Anhänger auf neues Material der Ostdeutschen warten müssen, bevor mit „Schritte“ im vergangenen Jahr deren sechstes Album erschien. In  Vergessenheit geraten ist Silbermond in der Zeit jedenfalls nicht – der Nachfolger zu „Leichtes Gepäck“ kletterte sofort nach Erscheinen auf Platz eins der Album-Charts. Dementsprechend textsicher zeigten sich die rund 8000 Fans in Köln von daher nicht nur bei den Klassikern der Band wie „Symphonie“ oder „Das Beste“, sondern auch bei den neuen Stücken wie den Titeltrack oder die sympathische Weltfriedens-Fantasie „Träum ja nur (Hippies)“ oder dem Mut-mach-Stück „Für Amy“, das auf einer kleinen Bühne inmitten des Publikums gespielt wurde. Selbst bei der Single „Mein Osten“, die im vergangenen Jahr als erstes Lebenszeichen veröffentlicht wurde, es letztlich aber nicht aufs Album schaffte, bekam Kloß tatkräftige Unterstützung vom Publikum.

Die Liebeserklärung an ihre Heimat wurde bei Erscheinen nicht bloß positiv aufgenommen – mitunter wurde der Band Heimattümelei vorgeworfen, was sich natürlich nicht nur mit Blick auf die Vergangenheit von Silbermond, die sich immer wieder gegen Nationalismus und rechte Tendenzen engagierten, Humbug ist.

In Köln nutzte Kloß diese Phase des Konzertes, um daran zu erinnern, „dass wir immer noch mehr sind“, und mahnte an, nicht bloß in guten Zeiten Händchen zu halten, sondern vor allem in schlechten Zeiten nicht loszulassen.

Die Musiker, die auf der Tour noch von einem Keyboarder begleitet werden, gaben sich extrem spielfreudig, setzten auch auf ungewöhnliche Instrumentierung wie Kontrabass, Mundharmonika oder Triangel und machten obendrein dem Titel ihres Comeback-Albums alle Ehre. Immer wieder nutzte die 35-jährige Kloß den Bühnensteg, um näher an ihre Fans zu gelangen, ließ sich von ihnen auf Händen zurück zur Hauptbühne tragen, auf der sie pausenlos wie ein Energiebündel von einem Ende zum anderen hüpfte und tänzelte.

Die Fan-Nähe fand schließlich ihren Höhepunkt, als die Band zur ersten Zugabe „Bestes Leben“ plötzlich in den Rängen auftauchte und sich einmal rund um die gesamte Arena ihren Weg zurück zur Bühne bahnte.

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