Band Volbeat im Interview Sänger Poulsen ist lieber der Junge vom Dorf

BONN · Die dänische Band Volbeat spielt in Köln und Oberhausen. Auf dem Programm stehen die Songs vom aktuellen Album "Seal The Deal & Let’s Boogie". Steffen Rüth hat für ga-bonn.de mit der Band gesprochen.

 Volbeat: Dänische Band mit Sänger Michael Poulsen (2. von links).

Volbeat: Dänische Band mit Sänger Michael Poulsen (2. von links).

Foto: Agentur

GA: Michael, was um alles in der Welt ist ein Interviewhandy?

Michael Poulsen: Das Telefon habe ich mir extra für die vielen Interviews angeschafft, damit ich mich besser auf die Gespräche konzentrieren kann und nicht andauernd von Textnachrichten abgelenkt werde. (lautes Bellen im Hintergrund)

GA: Klappt ja hervorragend.

Poulsen: Das ist mein dänisch-schwedischer Bauernhund Oliver. Er bellt wie ein Großer, ist aber ein kleiner Süßer.

GA: Im Gegensatz zu Oliver gehört Volbeat seit Jahren tatsächlich zu den ganz Großen. Was machen Sie richtig?

Poulsen: Wir sind einfach sehr harte Arbeiter, die ihren Job über alles lieben. Wir sind viel auf Tournee – und immer inspiriert, wenn wir neue Songs schreiben. Dazu haben wir eine Art von Musik entwickelt, die einzigartig ist.

GA: Was ist denn einzigartig?

Poulsen: Volbeat klingt eigenständig, darauf sind wir stolz. Und wir sind total nahbar für unsere Fans. Wir kommen nicht im Privatjet zu unseren Konzerten geflogen.

GA: Sondern?

Poulsen: Wir hängen vor den Shows mit den Leuten ab und auch nach den Shows. Das sind oft Menschen, die ihr Taschengeld in uns investieren.

GA: Werden Sie in Dänemark wie Rockstars behandelt?

Poulsen: Wie wird denn ein Rockstar behandelt? Die Leute sind immer freundlich zu mir, ich selbst bin das auch. Natürlich werde ich auf der Straße öfter von Fremden angesprochen, aber das ist in Ordnung so. Wenn ich das mal nicht will, bleibe ich eben zu Hause. Ich bin kein glamouröser Typ. Ich bin ein Durchschnittsjunge vom Dorf, der sehr viel Glück hatte.

GA: Keine Lust, mal nach Los Angeles zu ziehen?

Poulsen: Auf keinen Fall. Früher habe ich in Kopenhagen gelebt, weil ich dachte, das gehört sich so. War auch ganz cool, viele Plattenläden, viele Kneipen, Großstadt halt. Aber jetzt bin ich 41 und habe andere Prioritäten.

GA: Welche sind das?

Poulsen: Wenn wir unterwegs sind, ist immer Party. In meinem Privatleben brauche ich Ruhe und Frieden. Den Kontrast zwischen dem Volbeat-Wahnsinn und der Zurückgezogenheit daheim, den mag ich sehr gern.

GA: Wo wohnen Sie denn?

Poulsen: Seit gut einem Jahr in einem kleinen Dorf in der Nähe von Næstved, gut eine Stunde entfernt von Kopenhagen. Ganz in der Nähe leben meine Mutter, meine Schwestern und viele Freunde. Mein Haus liegt auf einem Hügel, Dänen würden vielleicht sagen: auf einem Berg, meine einzigen Nachbarn sind Ziegen, Kühe und Pferde.

Info:Volbeat, Köln, Lanxess Arena, 9. November, 20 Uhr; Oberhauen, König-Pilsener-Arena, 13. November, 20 Uhr. www.bonnticket.de

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