Ruhrfestspiele: zweithöchste Besucherzahl mit Thema "Heimat"

Recklinghausen · Mit dem Spielzeitthema "Heimat" hat Ruhrfestspiel-Intendant Frank Hoffmann (64) wie es scheint ins Schwarze getroffen: Mit knapp 84 000 Besuchern erzielte das Theaterfestival in Hoffmanns 14. und letzter Spielzeit die zweithöchste Besucherzahl seit der Gründung 1946. Die Auslastung lag damit bei 85,8 Prozent. Man habe mit künstlerisch herausragenden Produktionen in die gegenwärtige gesellschaftliche und politische Debatte eingegriffen, teilte die Festivalleitung am Freitag in Recklinghausen zum Abschluss der Saison 2018 mit. Das Festival endet an diesem Sonntag mit einer Abschiedsgala.

 Festivalleiter Frank Hoffmann spricht im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen.

Festivalleiter Frank Hoffmann spricht im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen.

Foto: Marcel Kusch/Archiv

Seit dem 1. Mai hatten die Ruhrfestspiele in 18 Spielstätten 107 Produktionen in 305 Aufführungen gezeigt. Darunter waren zwölf Uraufführungen. Bei 19 Produktionen arbeiteten das Festival mit anderen Theatern zusammen, wo die meisten dieser Koproduktionen auch weitergespielt werden.

Für ihn sei Heimat ein Prozess, sagte der Luxemburger Hoffmann laut der Mitteilung. "Denn Heimat verändert sich, erhält Risse, wächst wieder zusammen, ist vielschichtig." Die Populisten hätten das noch nicht begriffen, ihr Heimatbegriff sei starr und unveränderbar. "Ich bin überzeugt, dass Theater derart schlichte Denkmuster aufbrechen kann und muss. Das haben wir in dieser Spielzeit versucht."

Hoffmann bleibt Intendant des von ihm 1996 gegründeten Luxemburgischen Nationaltheaters. Ansonsten will er nach Angaben einer Sprecherin als Regisseur wieder mehr selbst inszenieren.

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