Percevals Zola-Zyklus bei Ruhrtriennale gefeiert

Duisburg · Streik im Kohlebergwerk und Elend der Arbeiter - mit der Uraufführung von "Hunger" hat der belgische Regisseur Luk Perceval seine Zola-Trilogie auf der Ruhrtriennale erfolgreich abgeschlossen. Das Publikum reagierte am Donnerstagabend in Duisburg mit langem Applaus auf die wortgewaltige zweistündige Aufführung und ein leidenschaftlich spielendes Ensemble.

In "Hunger" verwebt Perceval die berühmten Romane "Germinal" (1885) und "Die Bestie Mensch" (1890) aus Émile Zolas Familienepos "Die Rougon-Macquart". Die halboffene Gießhalle des stillgelegten Hüttenwerks in Duisburg-Meiderich bildete eine perfekte Kulisse für das Bergwerkdrama aus den Frühzeiten der Industrialisierung.

Nach "Liebe" und "Geld" 2015 und 2016 war "Hunger" der letzte Teil der "Trilogie meiner Familie", in der Perceval sich mit Zolas 20-bändigem Lebenswerk auseinandersetzte. Eine Herausforderung kommt auf Zuschauer und das Ensemble des Thalia Theaters am 15. und 17. September zu: Dann spielen 12 bis 15 Schauspieler alle drei Teile hintereinander an einem Tag - acht Stunden Zola.

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