Kunst Museum Folkwang zeigt Bildhauer Deacon als Zeichner

Essen · Richard Deacon ist berühmt für seine umbaute Luft: In geschwungenen und verwinkelten Formen umschreibt er mit möglichst wenig Material möglichst viel Raum. Der Brite zeichnet und druckt aber auch.

 Richard Deacon, Eine merkwürdige Karotte, 1992.

Richard Deacon, Eine merkwürdige Karotte, 1992.

Foto: Federico Gambarini

Beim Künstler Richard Deacon denken die meisten Kunstfreunde vor allem an die fließenden und verwinkelten Formen seiner raumgreifenden Skulpturen.

Dass er schon immer auch zeichnet, collagiert und druckt, ist vom 26. August an in der Ausstellung "Richard Deacon. Drawings and Prints 1968 - 2016" im Essener Museum Folkwang zu sehen.

Es sei über viele Jahre Deacons Wunsch gewesen, eine Ausstellung nur über seine Arbeiten auf Papier zu machen, sagte der Berliner Kurator und Deacon-Kenner Julian Heynen, der die Schau zusammengestellt hat. Allerdings habe sich nicht leicht ein Museum dafür finden lassen.

Neben Formstudien und Entwürfen zu Deacons Plastiken hängen an den Wänden auch eigenständige Arbeiten. Darunter sind zum Beispiel zwei Fotos von arbeitenden Ameisen, die durch Löcher den Blick auf hinterklebte abstrakte Schwarzweißformen eröffnen, oder kleinformatige Serien, in denen aus gekreuzten, farblich kontrastierenden Linien Amöben-Formen entstehen.

"Das Zeichnen ist ein aktiver Mitspieler im Schaffensprozess", sagte Deacon über deren Form-Entwicklung. Der Großteil der 150 Zeichnungen und Druckgrafiken ist nach Angaben des Museums erstmals öffentlich ausgestellt.

Die Essener Ausstellung ist die erste von drei Deacon-Schauen, die diesen Spätsommer in Nordrhein-Westfalen zu sehen sind. Ab 4. September gibt es auf der Raketenstation Hombroich in Neuss eine Gesamtschau und einen Überblick über seine aktuelle skulpturale Arbeit.

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