Krimiautor Akif Pirinçci wegen Volksverhetzung verurteilt

Bonn · Der Krimiautor Akif Pirinçci ist wegen Volksverhetzung und Beleidigung verurteilt worden. Für eine Hetzschrift zur Kölner Silvesternacht verurteilte das Amtsgericht Bonn den 58-Jährigen zu einer Geldstrafe von 5100 Euro (170 Tagessätze a 30 Euro). Das bestätigte am Dienstag eine Gerichtssprecherin.

Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Sein Verteidiger hat angekündigt, gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen. Falls Akif Pirincci in den Berufungen vor Landgericht und OLG keinen Erfolg haben sollte, will der Angeklagte seinen Fall wegen eines möglichen Grundrechtsverstoßes dem Bundesverfassungsgericht vorlegen.

Die rechtsradikale Schmähschrift, die der Angeklagte am 10. Januar 2016 auf seiner Internetseite veröffentlicht hatte, sei von der Meinungsfreiheit nicht mehr gedeckt, hieß es im Urteil. Mit dem Pamphlet "Freigabe des Fickviehs" habe er die Menschenwürde von Teilen der Bevölkerung verletzt und zum Hass aufgestachelt. Pirinçci hatte seinen Beitrag als eine "scharfe und satirische Abrechnung mit der Kölner Silvesternacht" bezeichnet, die von der Meinungsfreiheit gedeckt sei.

In einem zweiten angeklagten Fall, der mit verhandelt wurde, hatte Pirinçci via Facebook eine Kasseler Sexualforscherin unter anderem als "sexbesessene Zwangsjacken-Kandidatin" diffamiert. Der Text sei fraglos eine Beleidigung, befand der Amtsrichter. Es ist bereits die dritte Bonner Verurteilung des einst erfolgreichen Bonner Krimiautors ("Felidae").

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