Keine heiße Spur zu gestohlener Lüpertz-Skulptur "Athene"

Düsseldorf · Die Beute ist sehr auffällig und in Sammlerkreisen praktisch unverkäuflich. Markus Lüpertz' "Athene" ist eine kolossale Interpretation der griechischen Göttin - und seit einer Woche verschwunden.

 Das Foto zeigt die gestohlene Bronze-Skulptur des Künstlers Markus Lüpertz.

Das Foto zeigt die gestohlene Bronze-Skulptur des Künstlers Markus Lüpertz.

Foto: Polizei Düsseldorf

Nach dem Diebstahl von Markus Lüpertz' Kunstwerk "Athene" in Düsseldorf tappt die Polizei im Dunkeln. Eine heiße Spur gebe es nicht, räumte eine Polizeisprecherin am Montag ein. Die Ermittler stellten aber fest, dass das Schloss des Tores der Kunstgießerei manipuliert wurde, aus der die kostbare Bronzeskulptur verschwand. Dadurch hätten die Diebe mit dem Transporter auf den Hof gelangen können. Die Skulptur ist 2,30 Meter hoch, 230 Kilogramm schwer und bunt bemalt. Ihr Wert wird auf mehrere 100 000 Euro geschätzt.

Zwar habe eine Zeugin die Tat am vergangenen Dienstag zufällig beobachtet, sich aber das Kennzeichen des Lastwagen nicht gemerkt, weil sie von einem regulären Transport ausgegangen sei. Das Geschehen sei auch nicht von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden.

Die Polizei kann weiterhin nicht ausschließen, dass die Diebe es lediglich auf das Metall abgesehen hatten. Der Materialwert liege bei 1500 bis 2000 Euro. Auf dem Kunstmarkt sei die 2,30 Meter hohe Skulptur praktisch unverkäuflich. "Der Käufer könnte sie nur im Keller aufstellen."

Künstler Lüpertz kündigte gegenüber der "Westdeutschen Zeitung" an, dass er das Exemplar nachgießen lassen werde. Außerdem verriet er der Zeitung, dass er schon seit geraumer Zeit bedroht und belästigt werde.

Der 76-jährige Lüpertz ist nicht zum ersten Mal Opfer von Dieben geworden. 2015 entwendeten Einbrecher etwa 30 Zeichnungen, Aquarelle, Grafiken und Skulpturen aus seinem Atelier im brandenburgischen Teltow. "Ich kann die nur auffordern: Stellt mir sie hin, und dann ist gut", appellierte der Maler und Bildhauer damals. Sieben Wochen später standen die Werke bis auf eines tatsächlich wieder vor der Tür.

Von 1988 bis 2009 war Lüpertz Rektor der Kunstakademie Düsseldorf. Mittlerweile ist er wieder in seine Heimatstadt Mönchengladbach gezogen.

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