Ludwig Museum Koblenz John Chamberlain: Kunst mit Cadillac-Schrott

Koblenz · Schrottplatz oder Museum? Was man aus Autoteilen alles machen kann, das zeigen die Skulpturen von John Chamberlain. Erfindungsreich sind auch die Titel seiner Kunstwerke.

 "Chromo Domo" von John Chamberlain.

"Chromo Domo" von John Chamberlain.

Foto: Thomas Frey

Er hat ausrangierte Cadillacs und andere Statussymbole des "American Dream" in Skulpturen verwandelt: Der US-Künstler John Chamberlain steht im Mittelpunkt einer Werkschau im Ludwig Museum Koblenz.

Die Sonderausstellung am Deutschen Eck beim Zusammenfluss von Rhein und Mosel präsentiert vom 26. August bis zum 21. Oktober rund 80 Fotoarbeiten, Skulpturen und Farbdrucke, wie das Museum mitteilte. Sie sei die erste Museumsausstellung in Deutschland seit Chamberlains Tod Ende 2011 im Alter von 84 Jahren in New York.

Der experimentierfreudige Künstler gilt als einer der Wegbereiter der Pop Art. Sein Werkzeug war auch die Schrottpresse. Bereits in den späten 1950er Jahren schuf er erste Skulpturen aus Autoteilen. Die oft meterhohen Gebilde erinnern an lebende Körper, Vögel, Bäume, Schiffe oder Blumen. Chamberlain malte und fotografierte auch - die Grenzen zu Skulpturen versuchte er fließend zu gestalten.

Der amerikanische Künstler gab seinen Werken Namen wie "Awesomemeatloaf", "Schizoverbia" und "Anything Goethe". Er kritisierte oft die Interpretationswut der Betrachter und wollte seine Kunst nicht erklären. "Jeder will immer wissen, was es bedeutet", sagte er einst nach Angaben der "Times". "Selbst wenn ich es wüsste: Ich wüsste nur, was ich denke, dass es bedeutet."

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