Damit reiht sie sich ein in eine gut gepflegte Netz-Tradition. So gibt es dort mittlerweile nicht nur unzählige Schmink-/Essens-/Lifestyle und Do-it-yourself-Videos, sondern auch jene, die irgendwie in keine Kategorie fallen. In denen Menschen Schleim herstellen, sich Make-Up mit Bananen auftragen oder einfach nur Kaugummi vor der Kamera kauen (Letzteres soll beim Betrachter für Entspannung sorgen).

"Bread Face Blog" heißt die Seite einer US-Amerikanerin, die ihren Lebenssinn also darin gefunden hat, ihr Gesicht in Teigwaren zu vergraben. Was die Erfinderin des neuen Trends anspornt? Laut eigener Aussage gibt sie der Welt etwas, „wonach niemand gefragt hat“. Tausende Menschen folgen der jungen Frau trotzdem. Damit hat die anonyme Bloggerin zahlreiche Nachahmer inspiriert. Sie alle pressen ihr Anlitz in Brot, Kuchen, Weihnachtsgebäck und Co. und stellen Videos davon ins Internet. Auf ihrer Webseite nimmt die Dame mit Geschmack für Gebackenes auch Wünsche entgegen in welches Gebäck sie in künftigen Videos ihr Gesicht drücken soll.

Nun könnte man argumentieren, dass die junge Frau Lebensmittel verschwendet, sofern sie die Brote nach deren Misshandlung per Gesicht nicht isst. Ganz zu schweigen davon, dass solche Videos belanglos sind. Die Berühmtheit, die solche "Trend-Setter" erlangen, ist jedenfalls fragwürdig.

Zugute halten sollte man der Teigliebhaberin aber eins: Immerhin ist das so genannte "breadfacing" harmlos und folgt damit nicht den Trends der leichtsinnigen Mutproben, mit denen sich Menschen für Aufmerksamkeit in Gefahr bringen. So hatte sich erst vor kurzem ein 22-jähriger Youtuber seinen Kopf in eine Mikrowelle einzementieren lassen und wäre dabei fast erstickt. Dann doch lieber Brot im Gesicht. Guten Appetit!