Sky und DAZN Ermittlungen zur Ausstrahlung der Champions League

Bonn · Das Bundeskartellamt untersucht die Kooperation der Firmen Sky Deutschland und Perform, Anbieter des Streamingdiensts DAZN, zur Ausstrahlung der Champions League in Deutschland auf ihre Rechtmäßigkeit.

Seit Beginn der Spielzeit 2018/19 sind Spiele der Champions League nur noch im Pay-TV zu sehen und nicht mehr frei empfangbar. Mit der laufenden Saison der Fußball-Champions-League habe sich für die Fernsehzuschauer einiges geändert, erklärte Bundeskartellamtspräsident Andreas Mundt. Sky und DAZN seien zwei der wichtigsten Anbieter von Premiumsport im Pay-TV: „Wir untersuchen, wann und in welcher Form die Kooperation der beiden Unternehmen beschlossen wurde und ob die Zusammenarbeit den Wettbewerb im Interesse der Verbraucher gefördert oder beschränkt hat.“

Als führender Anbieter von Pay-TV in Deutschland unterliege Sky unter Umständen besonderen kartellrechtlichen Beschränkungen bei der Kooperation mit Wettbewerbern, teilte die Behörde am Dienstag in Bonn mit. Die Vereinbarung zwischen Sky Deutschland und Perform könnte zu einer weiteren Absicherung der Marktposition von Sky beitragen. Außer über Sky und DAZN seien bestimmte Spiele auch deutscher Vereine jetzt nur noch über den Verbreitungsweg Internet zu sehen. Insofern komme eine durch die Kooperation bezweckte oder bewirkte Wettbewerbsbeschränkung in Betracht.

Das Bundeskartellamt wird in dem Verwaltungsverfahren nach eigenen Angaben nun zunächst den Sachverhalt ermitteln. Dazu werden Sky und DAZN sowie weitere Marktteilnehmer mit Blick auf den genauen Verlauf der Ausschreibung der Ausstrahlungsrechte befragt.

Sky kommentierte die Ermittlungen zurückhaltend. "Das Bundeskartellamt hat uns bereits vor einigen Tagen über sein Vorhaben informiert", ließ der Sender auf SID-Anfrage wissen: "Selbstverständlich kooperieren wir mit der Behörde vollumfänglich und bitten Sie in diesem Zusammenhang um Verständnis, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weitere Stellungnahmen dazu abgegeben." Ähnlich äußerte sich DAZN. "Wie kooperieren selbstverständlich mit der Behörde, bitten jedoch um Verständnis, dass wir keine weiteren Angaben zur Untersuchung machen werden", sagte ein Unternehmensprecher.

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