Erfinder der Operette: Köln feiert 2019 Jacques Offenbach

Köln · Mit einem großen Musikprogramm feiert Köln 2019 den 200. Geburtstag des Komponisten Jacques Offenbach (1819-1880). Dazu gehören Konzerte, Opern- und Operettenaufführungen, Ausstellungen und Diskussionen - unter anderem spricht Kardinal Rainer Woelki über "eine kirchliche Perspektive auf Lachen und Humor". Der als Jakob Offenbach in Köln geborene Komponist gilt als Erfinder der Operette. Seine bekanntesten Stücke sind die Tanznummer "Cancan" aus "Orpheus in der Unterwelt" und die "Barcarole" aus der Oper "Hoffmanns Erzählungen".

 Der deutsch-französische Komponist Jacques Offenbach in einer zeitgenössischen Darstellung.

Der deutsch-französische Komponist Jacques Offenbach in einer zeitgenössischen Darstellung.

Foto:  dpa/Archiv

Offenbachs Vater war Kantor der jüdischen Gemeinde in Köln. "Wir möchten einen ganz starken Aspekt auf das Jüdische legen", sagte die RTL-Moderatorin Claudia Hessel, Koordinatorin des Offenbach-Jahrs, am Montag in Köln. Mit 14 Jahren wurde Offenbach von seinem Vater zur weiteren Ausbildung nach Paris geschickt und nannte sich dort Jacques. Nach schwierigen Anfangsjahren eröffnete er in Paris sein eigenes Theater und entwickelte die leichte Operettengattung, damals auch Offenbachiaden genannt.

Der Deutsch-Französische Krieg 1870/71 beendete seine große Zeit: In Paris verdächtigten ihn viele als Bismarck-Spion, in seiner Heimatstadt Köln galt er als Vaterlandsverräter. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sagte bei der Programmpräsentation, sie wünsche sich eine möglichst europäische Perspektive: "Ich sage immer, Köln ist näher an Paris als an Berlin."

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