Interview mit Moderator Jörg Draeger „Die Damen bei Tutti Frutti sind alle zuckersüß“

München · RTL Nitro holt den Nackedei-Wahnsinn „Tutti Frutti“ aus der Mottenkiste. Moderiert wird das Ganze von Ex-„Geh aufs Ganze“-Moderator Jörg Draeger. „Edel“ soll es werden, sagt er im dpa-Interview - „und nicht schlüpfrig“.

 Gruppenbild mit Damen: Die Moderatoren Jörg Draeger (rechts) und Alexander Wipprecht mit dem "Cin Cin Playboy-Ballett".

Gruppenbild mit Damen: Die Moderatoren Jörg Draeger (rechts) und Alexander Wipprecht mit dem "Cin Cin Playboy-Ballett".

Foto: dpa

In den neunziger Jahren gehörten Jörg Draeger und sein „Zonk“ zu den bekanntesten deutschen Fernsehgesichtern. Als Moderator der Spielshow „Geh aufs Ganze!“ brachte er Briefumschläge und ganze Tore unter das Volk. Jetzt holt RTL Nitro den 71-Jährigen zurück auf den Bildschirm - mit einer etwas anderen Show. Er wird das Revival von „Tutti Frutti“ moderieren und freut sich im Interview auf „zuckersüße“ Früchtchen.

Was war Ihr erster Gedanke, als man Ihnen „Tutti Frutti“ angeboten hat?

Jörg Draeger: Ups, wo ist meine Faltencreme!?

Hatten Sie Zweifel, oder haben Sie sofort zugesagt?

Draeger: Ich habe ziemlich schnell zugesagt. Ich finde, dass sich in Deutschland die kleineren Sender oft mehr trauen. Das gefällt mir. Außerdem habe ich im letzten Jahr schon ab und an etwas mit RTL Nitro gemacht, daher ist das Vertrauen recht groß. Als mir der verantwortliche Redakteur zusicherte, dass das Format edel und nicht schlüpfrig wird, fiel mir die Zusage nicht schwer.

Haben Sie die Sendung damals verfolgt? Wie fanden Sie sie?

Draeger: Das war damals eine große Diskussion, denn so etwas hatte man im Deutschen Fernsehen noch nicht gesehen. Insofern war das natürlich interessant. Und schon damals hat mir Monique am besten gefallen - vor allen Dingen wegen ihres unnachahmlichen Charmes. Verfolgt habe ich die Sendung nicht wirklich, aber schon die ein oder andere gesehen, wenn ich mal in Deutschland war. Ich habe damals mit meiner Frau in Holland gewohnt.

Kann das Konzept heute noch funktionieren?

Draeger: Na, das werden wir sehen, wenn die Quoten kommen. Das eigentliche Konzept ist ziemlich originalgetreu. Neu ist, dass wir zu zweit moderieren. Der Kollege Alexander Wipprecht hat dabei die wie ich finde schwierigere Aufgabe. Er führt durch die Spiele und schlägt sich dementsprechend mit den Spielregeln rum. Aber das hat er, glaube ich, sehr gut im Griff. Ich hingegen habe das Vergnügen, Früchte von damals und so weiter interviewen zu dürfen.

Was ist Ihre Lieblingsfrucht?

Draeger: Auf Tutti Frutti bezogen? Na, die Damen sind alle zuckersüß. Und sonst: Himbeeren. Meine Frau liebt Blaubeeren.

Sind Sie ein bisschen traurig, dass „Geh aufs Ganze“ nicht wiederbelebt wird? Oder gibt es auch dafür Pläne?

Draeger: Bei mir ist noch nichts von neuen Plänen bezüglich „Geh aufs Ganze“ angekommen. Nein, ich bin nicht traurig - das war eine tolle Zeit, das ist doch positiv. Aber von mir aus sehr gerne, wenn alles so übernommen werden könnte, wie es mal produziert wurde.

Sie kehren in eine völlig andere Fernsehlandschaft zurück. Macht Ihnen das Sorge und müssen Sie heute etwas anders machen als früher?

Draeger: Ich mache mir keine Sorgen - ich bin halt so wie ich bin. Ich hoffe, dass sich sonst auch keiner Sorgen macht.

Was können Sie besser als Hugo Egon Balder und was können Sie nicht so gut?

Draeger: Ich weiß nicht, was ich besser kann als Hugo. Aber er ist auch ein toller Entertainer: Schauspieler, Musiker, Moderator und die großen Gewerke hinter der Kamera hat er auch drauf. Vielleicht haben mir diese schrecklichen bunten Anzüge von damals einen Hauch besser gestanden als ihm.

Haben Sie noch einen Zonk zu Hause?

Draeger: Ja, einen riesengroßen. Damit der nicht draußen bleiben muss, haben wir sogar ein Zimmer umgebaut. Das Kuscheltierchen hat fast zwei Meter. Ich könnte also mit ihm Tango tanzen - oder besser er mit mir.

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