Elf Filme im Rennen Deutscher Oscar-Kandidat wird in München gekürt

München · Wen schickt Deutschland ins Rennen um den Auslands-Oscar? Das will eine Experten-Jury am Vormittag in München bekanntgeben.

 Michael "Bully" Herbig ist nervös.

Michael "Bully" Herbig ist nervös.

Foto: Georg Wendt

Der deutsche Kandidat für den Auslands-Oscar wird an diesem Donnerstag in München gekürt. Am Vormittag will German Films, die Auslands-Vertretung des deutschen Films, bekanntgeben, welcher Beitrag nach Hollywood geschickt wird.

Der Gewinner soll bei der Oscar-Verleihung im kommenden Jahr die Trophäe für den besten nicht-englischsprachigen Film holen.

Elf Filme standen auf der Bewerberliste, darunter das Romy-Schneider-Drama "3 Tage in Quiberon" und "Werk ohne Autor", der neue Film von Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck. 2007 hatte er mit seinem Film "Das Leben der Anderen" den Auslands-Oscar nach Deutschland geholt.

Im vergangenen Jahr wurde das NSU-Drama "Aus dem Nichts" von Fatih Akin zur deutschen Oscar-Hoffnung, schaffte es aber nicht unter die letzten fünf Nominierten. Die Academy in Hollywood wird am 22. Januar 2019 die fünf nominierten Filme für den Auslands-Oscar bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 24. Februar 2019 in Hollywood statt.

Auch Michael "Bully" Herbig hat seinen ersten Thriller "Ballon" eingereicht. Er erzählt darin die wahre Geschichte eines Fluchtversuchs aus der DDR - mit einem selbstgebauten Heißluftballon.

Kurz vor der Bekanntgabe des deutschen Kandidaten zeigte sich Herbig nervös, aber auch glücklich. "Also allein die Tatsache, dass wir mit dem Film in der Auswahl sind, macht mich schon happy", sagte der 50-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle gar nicht darüber nachdenken, wie er reagieren würde, sollte die Wahl tatsächlich auf "Ballon" fallen, fügte Herbig hinzu, der bislang vor allem für Komödien wie "Der Schuh des Manitu" bekannt war. "Ich glaub', da müsste ich mich erstmal hinlegen."

Außerdem unter den Bewerbern: "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm" von Joachim A. Lang, "Der Hauptmann" von Robert Schwentke, "In den Gängen" von Thomas Stuber, Markus Gollers "Simpel", "Das schweigende Klassenzimmer" von Lars Kraume, "Teheran Tabu" von Ali Soozandeh, Christian Petzolds "Transit" und "Die Unsichtbaren - Wir wollen leben" von Claus Räfle.

Hier die Kandidaten, die German Films in den vergangenen zehn Jahren ins Rennen schickte:

Oscar-Verleihung 2018: "Aus dem Nichts" von Fatih Akin (keine Oscar-Nominierung)

Oscar-Verleihung 2017: "Toni Erdmann" von Maren Ade (Oscar-Nominierung)

Oscar-Verleihung 2016: "Im Labyrinth des Schweigens" von Giulio Ricciarelli (keine Nominierung)

Oscar-Verleihung 2015: "Die geliebten Schwestern" von Dominik Graf (keine Nominierung)

Oscar-Verleihung 2014: "Zwei Leben" von Georg Maas (keine Nominierung)

Oscar-Verleihung 2013: "Barbara" von Christian Petzold (keine Nominierung), dafür gewann die deutsch-österreichische Koproduktion "Liebe" von Michael Haneke den Oscar.

Oscar-Verleihung 2012: "Pina" von Wim Wenders (keine Nominierung als Auslandsfilm - dafür allerdings in der Kategorie Dokumentarfilm)

Oscar-Verleihung 2011: "Die Fremde" von Feo Aladag (keine Nominierung)

Oscar-Verleihung 2010: "Das weiße Band" von Michael Haneke (Oscar-Nominierung)

Oscar-Verleihung 2009: "Der Baader Meinhof Komplex" von Uli Edel (Oscar-Nominierung)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Salman Rushdies Antwort auf den Hass
„Knife“: Das Buch über die Messerattacke Salman Rushdies Antwort auf den Hass
Zum Thema
Aus dem Ressort