Museum Das August-Macke-Haus in Bonn öffnet wieder

Bonn · In Bonn war er zu Hause: Der Maler August Macke gilt als einer der bedeutendsten deutschen Expressionisten. Sein ehemaliges Wohn- und Atelierhaus ist heute ein Museum. Nach zweijähriger Bauzeit öffnet es nun wieder für Besucher.

 Das ehemalige Wohn- und Atelierhaus von August Macke wurde zwei Jahre umgebaut.

Das ehemalige Wohn- und Atelierhaus von August Macke wurde zwei Jahre umgebaut.

Foto:  Henning Kaiser

Bunt und schön und heiter: So ist die Welt des Malers August Macke. Nichts Böses, nichts Bedrohliches scheint in seinen Bildern Platz zu haben. Seine Großstadtszenen, Gartenbilder und Stillleben strotzen nur so vor Licht und Farben.

Von diesem Sonntag an sind die Werke des Expressionisten wieder in Bonn im neu gestalteten August-Macke-Haus zu sehen.

Herzstück des Museums ist das ehemalige Wohn- und Atelierhaus des Künstlers. Eine multimediale Dauerausstellung soll hier Mackes Themen und Lebensweg erfahrbar machen. Direkt daneben finden künftig Sonderausstellungen in einem modernen, sieben Millionen Euro teuren Erweiterungsbau Platz. Den Anfang macht die Schau "August Macke und Freunde - Begegnung in Bildwelten".

Mit 150 Werken Mackes und anderer Künstler erinnert die Ausstellung an den 130. Geburtstag des Malers. Seine "künstlerischen Kontakte, Netzwerke und Freundeskreise" stehen im Vordergrund, heißt es im Begleittext zur Schau. Zu sehen sind unter anderem Gemälde von Paul Klee, Heinrich Campendonk und Wassily Kandinsky, dessen Künstlerkreis des "Blauen Reiters" auch Macke eng verbunden war.

Einen besseren Ort als das Macke-Haus in Bonn hätte es für eine solche Netzwerk-Schau wohl kaum gegeben. Schließlich war der klassizistische Bau stets auch Treffpunkt junger Künstler aus der Region. Es war der Dreh- und Angelpunkt für Mackes künstlerische Aktivitäten. Hier entstanden einige seiner wichtigsten Werke.

Rund 11 000 Zeichnungen, Gemälde und Aquarelle umfasst Mackes Œuvre - eine beeindruckende Bilanz für eine nur knapp zehnjährige Schaffensphase. Macke selbst bezeichnete seine Kunst als einen "Gesang von der Schönheit der Dinge". Das wird nirgends so deutlich wie in seinen Gartenbildern, die vor satten Grün-, Violett- und Gelbtönen geradezu überquellen. Es sind Szenen aus jenem Garten, der heute - eingefasst von einer meterhohen Glasfront - die Verbindung zwischen altem Wohnhaus und neuem Museumsbau bildet.

Bonn - das zeigen diese Bilder auch - war stets die Heimat des 1887 im Sauerland geborenen August Macke. Schon zu Schulzeiten lernt er hier die damals 15-jährige Elisabeth Gerhardt kennen. Eine entscheidende Begegnung sowohl für Mackes Leben als auch für seine Arbeit. Elisabeth wird Mackes Ehefrau und eines seiner liebsten Porträt-Motive. Der finanzielle Wohlstand ihrer Familie ermöglicht dem Paar außerdem ein in materieller Hinsicht sorgenfreies Leben.

Sorglosigkeit, Lebensfreude und Harmonie sind auch die Leitmotive in Mackes Werk. "Er hat vor uns allen der Farbe den hellsten und reinsten Klang gegeben, so klar und hell wie sein ganzes Wesen war", schreibt Mackes Zeitgenosse Franz Marc 1914 in einem Nachruf auf seinen Freund. August Macke stirbt in Frankreich als Soldat im Ersten Weltkrieg - im Alter von nur 27 Jahren.

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