Bands spielen für Demokratie: erster hochdeutscher BAP-Song

Hamburg/Köln · Vor der Bundestagswahl im September wollen sich deutsche Bands mit der Internetseite "Demotapes" für die Demokratie im Land stark machen. Zum Auftakt gab es am Montag prominente Unterstützung von BAP-Chef Wolfgang Niedecken. Für die Initiative nahmen Niedecken und BAP erstmals einen Song auf Hochdeutsch auf, der für "Demotapes" online gestellt wurde. Der zum Hit avancierte Song "Kristallnaach" warnt seit 1982 in der kölschen Variante vor aufkeimendem Neofaschismus, Schwulenhass und Rassismus - und ist nun auch jenseits Kölner Sprachgrenzen gut zu verstehen.

 Der Musiker und Sänger Wolfgang Niedecken.

Der Musiker und Sänger Wolfgang Niedecken.

Foto: Oliver Berg/Archiv

"Wie wir mittlerweile alle leidvoll erfahren, ist Demokratie keine Selbstverständlichkeit", begründet Niedecken sein Engagement bei "Demotapes". Demokratie funktioniere nur dann, wenn sich Wähler wirklich mit dem beschäftigten, "worüber sie dann auch hoffentlich abstimmen".

Zu den Initiatoren gehört die aus Dresden stammende Hamburger Musikerin Anne de Wolff, die seit Jahren mit BAP und zahlreichen anderen Bands spielt. Sie sieht "verstörenden Dinge, die gerade politisch vor sich gehen: So vieles ist aus den Fugen geraten, in der Welt wie auch vor der eigenen Haustür". Das Musikprojekt wolle "Hörer und Fans bitten, zur Wahl zu gehen, sich zu engagieren, da uns klar ist, dass Demokratie nicht ohne uns alle funktioniert".

Zum Start mit dabei seien neben Niedeckens BAP bekannte Musiker und Bands wie Tonbandgerät, von Brücken, Henning Wehland oder Pohlmann. Die Initiatoren wollen zudem, dass "junge Nachwuchs-Musiker uns ihre Songs und Videos schicken".

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