Krimi in der ARD "Tatort" widmet sich der Künstlichen Intelligenz

Bonn · Krimi und Philosophiestunde in einem: Der Münchner Tatort widmet sich am Sonntagabend gekonnt dem Thema Künstliche Intelligenz. Eine Kritik von GA-Redakteur Christoph Meurer.

Ein Programm als Zeuge? Die Kommissare ermitteln im Forschungszentrum, in dem Anna Velot arbeitet.

Ein Programm als Zeuge? Die Kommissare ermitteln im Forschungszentrum, in dem Anna Velot arbeitet.

Foto: BR/HENDRIK HEIDEN/BAVARIA FICTIO

Wo ist Melanie? Die Suche nach der 14-Jährigen treibt nicht nur ihre in Scheidung lebenden Eltern Robert (Dirk Borchardt) und Brigitte Degner (Lisa Martinek) um, sondern auch die Münchner Tatort-Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl). Als sich die Ermittler im Zimmer der Schülerin umsehen, ertönt aus deren Computer plötzlich eine Stimme. Diese gehört zu Maria. "Maria" ist aber kein Mensch, sondern ein Programm, genauer gesagt eine hochkomplexe Künstliche Intelligenz (KI).

Doch wie kam das aus einem Forschungszentrum gestohlene und veränderte Programm auf den Computer der Jugendlichen? Und weiß "Maria" gar etwas über Melanies Verschwinden? In dem Forschungszentrum, in dem das Programm ursprünglich entwickelt wurde, stoßen Batic und Leitmayr in eine Welt vor, in der Programmierer wie die ehrgeizige Anna Velot (Janina Fautz) Science-Fiction Realität werden lassen. Das ist dann recht komisch, wenn die älteren Polizisten an der Technik verzweifeln. Philosophisch - aber nicht überzogenen intellektuell - wird es, wenn darüber sinniert wird, ob eine KI eine juristisch belastbare Zeugin in einer Kriminalermittlung sein kann und was das Menschliche eigentlich ausmacht.

Ungeachtet dessen bietet der Tatort mit dem Titel "KI" eine spannende Krimihandlung. Das Ende ist so überraschend wie tragisch. Die neue Folge aus München ist richtig gut, was auch der erstklassigen Filmmusik liegt.

ARD, Sonntag, 20.15 Uhr

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