Schwermütig Paris zeigt den Symbolisten Fernand Khnopff

Paris · Er gilt als "Meister der Geheimnisse". In Paris läuft eine Schau zum Werk von Fernand Khnopff.

 Das Gemälde "Der Kuss" oder "Die Zärtlichkeiten" von Fernand Khnopff im Petit Palais.

Das Gemälde "Der Kuss" oder "Die Zärtlichkeiten" von Fernand Khnopff im Petit Palais.

Foto: Sabine Glaubitz

Ein Gepard mit Frauenkopf, der zärtlich einen Jüngling umfasst: Das Bild von Fernand Khnopff (1858-1921) ist weltbekannt. Zusammen mit etwa 150 Werken des belgischen Hauptvertreters des Symbolismus ist das Meisterwerk ab Dienstag in Paris im Petit Palais zu sehen. Die bis zum 17. März laufende Ausstellung ist die erste, die Khnopff in Frankreich seit etwa 40 Jahren gewidmet wird.

Die Werke des Malers seien sehr fragil, sagte der Direktor Christophe Leribault. Man sei deshalb sehr glücklich, diese Retrospektive zeigen zu können. Präsentiert werden die zentralen Themen, die das Werk des Künstlers prägen: schwermütige Landschaften, Porträts von Kindern, deren Gesichter, die von Erwachsenen sind, introvertierte Frauengestalten und Traumwelten, auf denen der weiße Hypnoskopf auftaucht, der Gott des Schlafes.

Die Ausstellung "Fernand Khnopff. Der Meister der Geheimnisse" ist in Zusammenarbeit mit den Königlichen Museen der Schönen Künste in Belgien entstanden. Die Schau versucht, die Atmosphäre der Villa Khnopffs in Brüssel nachzuempfinden, der Besucher betritt die Werkschau durch das nachgebildete Eingangstor des schlossähnlichen Hauses. Den Prachtbau hatte Khnopff als einen "Tempel des Ichs" entworfen. Die Villa habe seine Persönlichkeit widergespiegelt, erklärte Leribault.

Khnopff war ebenso mysteriös wie seine Werke, deren Frauengestalten den Besucher wie in Hypnose anstarren, wie auf "I lock my door upon myself" aus der Neuen Pinakothek in München. Der Maler wuchs in wohlbehüteten Verhältnissen auf und lebte lange bei seiner Mutter. Zu seiner Schwester Marguerite hatte er ein besonderes Verhältnis. Sie war sein Lieblingsmodell.

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