Vox-Sendung Nächster Millionen-Deal in der Höhle der Löwen

Bonn · In der zehnten Folge der aktuellen Staffel „Höhle der Löwen“ stößt Investor Georg Kofler auf ein Produkt, mit dem er und die Löwen nicht viel anfangen können. Zwei Geschäftsideen belohnten die Investoren allerdings mit einem Deal.

In der fünften Staffel „Die Höhle der Löwen“ kämpfen die Investoren Judith Williams, Carsten Maschmeyer, Frank Thelen, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl und Georg Kofler wieder um die Gründer mit den besten Geschäftsideen.

In der zehnten Folge werden den potenziellen Kapitalgebern ein Mülleimer mit Pressfunktion, nachhaltige Bio-Grillkohle, veganes Hundefutter, eine App für Motorradfahrer, Gehhilfen für Skischuhe sowie ein Mini-Inhalator für den Alltag präsentiert.

„Prezit“ – Mülleimer mit Pressfunktion

Alex Baechler aus der Schweiz benötigte für seinen Abfalleimer mit Komprimierfunktion 125.000 Euro. Den Investoren bot er dafür 25 Prozent seiner Firmenanteile. Sein System verspricht, das Fassungsvermögen eines Abfallsacks um das Zwei- bis Dreifache zu erhöhen. Durch eine Arretierfunktion am Mülleimer bleibt der Hausmüll über Nacht im gepressten Zustand und behält so am nächsten Tag seine komprimierte Form.

Vier von fünf „Löwen“ übten allerdings starke Kritik an dem System. Es würde vermutlich stinken oder nicht schick genug aussehen. Für den Bonner Unternehmer Frank Thelen stellte sich die Idee des Schweizer Maschinenbauers als „Rohrkrepierer“ heraus. Nur Ralf Dümmel witterte ein Geschäft: „Es ist selten, dass ich allen Löwen widerspreche.“ Dümmel imponierte die pragmatische Herangehensweise des 32-jährigen „prezit“-Erfinders und bot 125.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile. Baechler willigte ein und so kam es zum Deal.

„NERO“ – Bio-Grillkohle aus heimischen Wäldern

Bauingenieur Aaaron Armah und Informatiker Jakob Hemmers haben die weltweit einzige Grillkohle mit Bio-Zertifizierug aus heimischen Wäldern auf den Markt gebracht. In Deutschland werden laut den Gründern jährlich rund zweitausend Fußballfelder an Tropenholz im Grill verheizt. Mit der Hilfe der „Löwen“ wollen die beiden Unternehmer ihre Bio-Grillmarke etablieren und Tropenholzkohle komplett aus den Regalen verbannen.

Für 100.000 Euro boten die Gründer zehn Prozent ihrer Firmenanteile an. Dagmar Wöhrl kritisierte die BBQ-Bio-Lösung und stieg aus: „Wenn ich umweltbewusst sein will, dann grille ich nicht mit Kohle.“ Die übrigen Gründer hielten entweder den saisonalen Markt für zu klein oder die Produktpalette, die nicht nur Kohle, sondern auch Saucen umfasst, zu breit. Armah und Hemmers verließen die „Höhle“ daher ohne Deal.

„VEGDOG“ – veganes Hundefutter

Tessa Zaune-Figlar, Valerie Hansen und Lisa Walther haben eine vegane Hundefuttermarke entwickelt. Es ist das erste vegane und getreidefreie Futtermittel für Hunde, das in einer einjährigen Entwicklungsphase in Zusammenarbeit mit Tierärzten und Fachlaboren entwickelt wurde. „VEGDOG“ soll zum Beispiel bei Futtermittelunverträglichkeiten helfen. Es werden laut den Entwicklern nur regionale, hochqualitative Zutaten unter Verzicht auf Tierversuche verwendet - frei von Lock-, Farb-, und Konservierungsstoffen.

Um mit ihrer Marke zu wachsen, wünschten sich die drei Gründerinnen einen starken strategischen Partner. Die „Löwen“ witterten allerdings ein paar Stolperfallen. Der Tierfuttermarkt sei hart umkämpft, gerade im veganen Bereich, Produkte könnten leicht nachgemacht werden. Nur Dagmar Wöhrl war bereit, die geforderten 150.000 Euro zu investieren, allerdings für 20 statt der angebotenen zehn Prozent. Doch da die drei Gründerinnen vor allem nach Expertise suchten, ließen sie sich auf den Deal ein.

„Calimoto“ – Strecken-App für Motorradfahrer

Die drei Gründer Luca Osten, Sebastian Dambeck und Hans-Joachim Allenfort haben mit „Calimoto“ eine Navigations-App für Motorradfahrer entwickelt. Hinter der App verbirgt sich ein eigens entwickelter Algorithmus, mit dem sich kurvenreiche Trips zusammenstellen und teilen lassen.

Um in Europa und Amerika expandieren zu können, forderten die drei Gründer 650.000 für zehn Prozent ihrer Firma. „Eine steile Bewertung“, sagte App-Experte Frank Thelen. Zu steil für Investor Carsten Maschmeyer, der ausstieg. Auch den anderen Löwen ist der Deal nicht geheuer. Allerdings lag das weniger am Geschäftsmodell, als an der fehlenden Passion für das Motorradfahren. Die drei App-Entwickler verließen die „Höhle“ so zwar mit gutem Feedback, allerdings ohne einen Deal. „Eine herbe Enttäuschung“, befanden die Gründer am Ende.

„LAZYS“ – Gehhilfen für Skischuhe

„Be crazy, go lazy“ lautet das Motto von Marcus Maaßen und Jens Willecke. Die beiden begeisterten Skifahrer hat immer gestört, dass man mit Skischuhen weder bequem stehen noch gehen kann. Durch einfaches Aufstecken lassen sich die mit Gummizug ausgestatteten „LAZYS“ schnell unter Skischuhe spannen. Das Produkt ist außerdem mit einer Anti-Rutschsohle ausgestattet. 120.000 Euro wollten Maaßen und Willecke, boten dafür 20 Prozent ihrer Firmenanteile.

Mit Georg Kofler trafen die Gründer auf einen Mann von Fach. Der Investor ist ausgebildeter Skilehrer und passionierter Tourenskifahrer, hält allerdings herzlich wenig von dem Produkt: „Ich würde dieses Ding nie und nimmer kaufen, nie und nimmer anziehen – selbst wenn ich es geschenkt bekommen würde.“ Kofler setzte sogar noch einen drauf und bewertete die „Lazys“ als „das überflüssigste Produkt“, das er bisher in der „Höhle der Löwen“ gesehen hat. Auch den anderen „Löwen“ fehlte der Glaube an den praktischen Nutzen des Produkts. Am Ende verließen beide Gründer die „Höhle“ ohne Deal.

„Aspira Clip“ – Mini-Inhalator für den Alltag

Mit dem „Aspira Clip“ präsentieren die Gründer Vinh-Nghi Tiet und Wolfgang Kleiner den „Löwen“ eine Weltneuheit: Der Mini-Inhalator für den Alltag. Der kleine ergonomische Clip aus medizinischem Silikon wird direkt in die Nase eingeführt und verströmt aus den integrierten Speichern ätherische Öle, die zur Entspannung beitragen oder bei Erkältungen unterstützend wirken sollen. Mit jedem Atemzug werden die Inhaltsstoffe freigesetzt und wirken direkt auf der Nasenschleimhaut. Drei Wochen soll der wiederverwendbare Clip halten.

Bislang hatten die Gründer 1.300.000 Euro investiert und forderten in der Sendung weitere 600.000 Euro von den Investoren. Im Gegenzug boten sie zehn Prozent ihrer Firmenanteile. Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel, die das Produkt groß machen wollten, schlugen einen gemeinsamen Deal vor: 600.000 für 30 Prozent der Anteile. Zu viel für die Gründer, die ablehnten und ihre Schmerzgrenze verrieten: 600.000 Euro für 15 Prozent der Anteile. Maschmeyer und Dümmel pokerten weiter: Ihr neues Angebot lag bei 1.000.000 Euro (davon 400.000 Euro betriebsnotwendiges Kapital) für 25 Prozent der Anteile. Die Gründer berieten sich, atmeten tief durch – und nahmen den Deal an.

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