Neues Team, viele bekannte Gesichter Spielplan für Kleines Theater in Bad Godesberg vorgestellt

Bonn · Der neue Leiter Frank Oppermann stellt seinen ersten Spielplan für das Kleine Theater Bad Godesberg vor. Der Kartenvorverkauf startet am 1. Juli

Die bewährte Mischung aus bekannten Dramen und Unterhaltung wird es im Kleinen Theater weiterhin geben. Frank Oppermann, ab dem 1.Juli neuer Leiter der beliebten Bühne in Bad Godesberg, startet mit einem Programm, das viele Traditionen seines Vorgängers Walter Ullrich fortschreibt, aber auch eine deutliche eigene Handschrift erkennen lässt.

„Wir sind die Neuen“ heißt sehr passend die erste Premiere am 3. August. Es geht um drei Singles, die mittlerweile das Rentenalter erreicht haben und ihre alte WG aus Studententagen wieder aufleben lassen. Ihre jungen Nachbarn, alle voll im Unistress, finden die munteren alten Herrschaften ziemlich störend. Oppermanns Stellvertreter und Hausregisseur Stefan Krause inszeniert die Komödie nach dem bekannten gleichnamigen Film. Verschiedene Generationen zusammenzubringen, ist ein Anliegen des neuen Teams, in dem viele langjährige Mitarbeiter weiter wirken und auch etliche bekannte Gesichter auf der Bühne zu erleben sind.

Der tragischen Geschichte des Komponisten Paul Abraham (1892 -1960), in den 1920er Jahren der Operettenkönig von Berlin, widmet sich der gelernte Schauspieler und Sänger Oppermann selbst (Premiere: 4.9.). Im Oktober folgt der brandaktuelle Politthriller „Heilig Abend“ des Bestseller-Autors Daniel Kehlmann. Mit dem besinnlichen Familienfest hat das Verhör einer möglichen Terroristin nichts zu tun, viel dagegen mit verschiedenen Perspektiven auf eine brenzlige Situation. Stefan Krause führt dabei Regie und präsentiert gleich im November seine Inszenierung des berühmten Nachkriegsklassikers „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert. Die Produktion lief schon erfolgreich in Köln und im Erpeler Tunnel.

Wiederbegegnung mit der Regisseurin Ina-Kathrin Korff

Ende November folgt die 1975 uraufgeführte Komödie „Nächstes Jahr, gleiche Zeit“, ein Bühnen-Dauerbrenner, zumal die Handlung eine Epoche von 26 Jahren umfasst. Oppermann selbst inszeniert das Zweipersonen-Stück. Besonders freuen darf man sich auf die Wiederbegegnung mit der Regisseurin Ina-Kathrin Korff, die in den 1990er Jahren regelmäßig am Schauspiel Bonn arbeitete. Sie inszeniert Peter Hacks‘ meistgespieltes Schauspiel „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ (Premiere: 2.1.2020).

Im Februar bringt die neue Komödie von Daniel Glattauer in „Vier Stern Stunden“ Figuren zusammen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Eine davon verkörpert übrigens der beliebte Bonner Schauspieler Rolf Mautz. Ebenfalls in der Regie von Stefan Krause steht im März das Schauspiel „Blick zurück im Zorn“ von John Osborne auf dem Spieleplan. Weiter zurück greift Goethes Sturm-und Drang-Roman „Die Leiden des jungen Werther“(Inszenierung: Patrick Dollmann). Im Mai werden in dem Krimi „Kaltgestellt“ drei amerikanische Frauen vor der Frage stehen, was mit ihren versehentlich im Kühlkeller eingeschlossenen Männern passieren soll. Direkt nach Bonn zurück führt im Juni das Drama „ Hannelore Kohl – ein Leben im Schatten“. .

Alle elf Repertoire-Vorstellungen laufen jeweils rund 25 Mal. Hinzu kommt noch ein offenes Rahmenprogramm mit etwa 50 Terminen: Live-Hörspiele, Lesungen, Musik und regelmäßige „Kulissengespräche“. Das Programm ist ambitioniert angesichts der Streichung des bisherigen kommunalen Zuschusses (80 000 Euro) und der aus den Einnahmen zu bestreitenden Sanierungskosten des denkmalgeschützten städtischen Gebäudes von jährlich 60 000 Euro. Die Neugestaltung der Bar (bald auch nach den Aufführungen geöffnet) wird also noch ein wenig dauern. Sicher ist: Sie heißt demnächst nach dem Theatergründer „Ullrich’s“. Für den Wein dort sorgt die Jungwinzergemeinschaft „Gipfelstürmer“.

Der Vorverkauf beginnt am 1. Juli. Spielplan-Infos und Ticketservice unter www.kleinestheater.eu

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