Zweiter Crossroads-Abend in der Endenicher Harmonie

Den zweiten Abend des WDR Crossroads Festivals in der Endenicher Harmonie bestreiten zwei Bands, die es sich zu Aufgabe machen, die Gitarrenmusik der Mitte des 20. Jahrhunderts zu entstauben, dabei jedoch vollkommen verschiedene Wege gehen.

Zweiter Crossroads-Abend in der Endenicher Harmonie
Foto: Horst Müller

Bonn. Den zweiten Abend des WDR Crossroads Festivals in der Endenicher Harmonie bestreiten zwei Bands, die es sich zu Aufgabe machen, die Gitarrenmusik der Mitte des 20. Jahrhunderts zu entstauben, dabei jedoch vollkommen verschiedene Wege gehen.

Cory Chisel and The Wandering Sons sehen mit ihren halblangen Haaren, Tattoos und strubbeligen Bärten aus, als hätten sie Ende der Neunziger in einer Grunge-Band gespielt. Mit Nirvana und Soundgarden haben die jungen Herren und die Dame aber rein gar nichts zu tun; stattdessen widmen sie sich amerikanischem Folk, vermengt mit einer Messerspitze Country sowie einer kleineren Messerspitze härteren Rocks und klingen dabei ungemein ernsthaft und aufrichtig.

Bob Dylan scheint durch, Cat Stevens und manchmal auch Bruce Springsteen. Vor allem Bandleader Cory Chisel vermag einerseits ob seiner kraftvollen, klaren Stimme, anderseits ob seiner gewinnenden Persönlichkeit zu überzeugen. Ansagen werden beinahe ebenso laut beklatscht wie die Songs, der Applaus am Ende ist riesig.

Die New Yorkerin Dana Fuchs widmet sich dann weitaus härterer Musik und ist das, wofür das popmusikalische Lexikon den Fachbegriff "Rockröhre" kennt. Mehr als einmal an Bonnie Tyler erinnernd, schreit und faucht und manchmal auch singt sie sich durch ein Set, dessen Höhepunkte ganz am Ende in Form hervorragender Versionen von "Helter Skelter" und "Whole Lotta Love" warten. Selbst als die Hallenlichter schließlich angehen, wollen die Zugabe-Rufe nicht verhallen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Die Stunde der Sieger
Abschluss Deutscher Musikwettbewerb in Bonn Die Stunde der Sieger
Zum Thema
Aus dem Ressort