Zum Schluss eine Jazz-Reise durchs Erdgeschoss

Organisationsteam ist "sehr zufrieden mit dem Verlauf" - Kindermusicals und Gospelchor waren die Publikumslieblinge bei den Oberkasseler Kulturtagen

Zum Schluss eine Jazz-Reise durchs Erdgeschoss
Foto: Malsch

Oberkassel. Bis zu 70 fremde Leute in seinem Wohnzimmer stehen zu haben, ist bestimmt nicht jedermanns Sache. Franz-Erich Schmitz zögerte jedoch keinen Augenblick, sein Haus für ein Jazz-Konzert im Rahmen der Oberkasseler Kulturtage zur Verfügung zu stellen. Auch wenn Schmitz im Organisationsteam der Kulturtage ist: So viel Einsatz stieß bei den Jazzliebhabern auf großen Respekt.

Im Erdgeschoss lauschten sie unter dem Motto "Over the Rainbow, eine zeitlose Jazz-Reise" begeistert der Stimme von Sängerin Karla Schatzschneider, die von dem Pianisten René Krömer begleitet wurde.

Das Konzert bildete die Abschlussveranstaltung der sechsten Oberkasseler Kulturtage. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf", sagte der Sprecher des Organisationsteams, Michael Müller-Ehl. Erstmals halfen in dem sechsköpfigen Team mit Jutta Häger und Anne Obertreis auch zwei Frauen mit.

"Sie haben sich um die Betreuung der Kunstmeile gekümmert", sagte Müller-Ehl. Die Geschäftsleute boten bisher unentdeckten Talenten und professionellen Künstlern in ihren Schaufenstern wieder eine Ausstellungsmöglichkeit.

Positiv bewerten Müller-Ehl und seine Mitstreiter das Straßenfest, das die Geschäftsleute zum ersten Mal in Eigenregie durchgeführt hatten. "Wie wünschen uns für die nächsten Kulturtage allerdings mehr Beteiligung der ortsansässigen Vereine und noch bunteres Treiben auf den Straßen", so der Sprecher.

Die mit zweieinhalb Wochen längsten Kulturtage wiesen eine Besonderheit auf: Es gab weniger Veranstaltungsorte als in den vergangenen Jahren. So war die katholische Kirche wegen eigentlich vorgesehener Renovierungsarbeiten aus den Planungen ausgeklammert worden.

"Und die evangelische Kirche stand uns nur zum Teil zur Verfügung", sagte Müller-Ehl. Deshalb habe der Gospelchor "Wave of Joy" im viel kleineren katholischen Pfarrheim auftreten müssen - wo vielen Besuchern nur ein Stehplatz blieb.

Als Highlights bezeichnete Müller-Ehl die Kindermusicals Ali Baba und Die Hochzeit zu Kana. Auf großes Interesse sei auch die Revue "So oder so ist das Leben" mit Musik aus den 20er und 30er Jahren gestoßen. Die naturkundlichen Führungen, vor zwei Jahren noch der Renner, seien hingegen nur mäßig besucht gewesen.

Ein negativer Beigeschmack bleibt trotz aller Erfolge in diesem Jahr für die Organisatoren zurück. Die Kosten für Erstellung und Druck des Programmheftes konnten erstmals nicht durch Spenden gedeckt werden. So werden die sechs Männer und Frauen die übriggebliebenen 1 000 Euro wohl aus eigener Tasche finanzieren.

"Für die siebten Kulturtage in zwei Jahren hoffen wir deshalb auf einen Hauptsponsor, der uns die Kosten für das Heft abnimmt", so Müller-Ehl. Denn an dem Ziel, die Veranstaltungen weiterhin ohne Eintritt anzubieten, wollen die Veranstalter unbedingt festhalten.

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