Unter dem Titel "Newspaper-Art - 400 Jahre Zeitung" können sich die Besucher auf eine Vielzahl besonderer Exponate freuen, die aus dem historischen Pressearchiv des Siegburgers Franz-Josef Wiegelmann stammen. Auch einige Sammler haben zu der Ausstellung Werke beigesteuert.

Von Postkarten mit Soldaten, die von den Schrecken des Ersten Weltkrieges künden, über Zeitungsausschnitte mit Lebensmittelpreisen aus dem Jahr 1914, wo ein Ei knapp acht Pfennige kostete, bis hin zu einem Zwanzig-Millionen-Mark-Schein aus den Tagen der Inflation - zehn Jahre leidvolle Geschichte in einem Bild zu vereinen, ist Künstler Karl Schunke mit einer Collage gelungen.

Schunke ist dabei einer von zahlreichen Künstlern, die in der Ausstellung zu sehen sind. "Sie haben ihre Kunst oft auch für den Kampf gegen Unrecht und Gewalt, für die Unabhängigkeit der Meinung und die Freiheit der Presse eingesetzt", erklärt Wiegelmann.

So hatte sich auch HA Schuld, Schöpfer des Hotels Europa im ehemaligen Kaiserbau in Troisdorf, Gedanken zu dem Thema gemacht. Sein Bild "Midnight", Titelbild der Ausstellung, zeigt 660 000 Ausgaben der "Times", verteilt auf der Washington Street in Manhattan.

Zuvor hatte der Kölner Aktionskünstler bereits mit einer ähnlichen Arbeit auf dem Markusplatz in Venedig von sich reden gemacht. Zwischen den Werken ist auch der Zeitungsleser zu sehen, wie ihn sich die Siegburger Künstlerin Christine Kramer-Panier vorstellt: Der kleine Mann liest in weißen Blättern, der objektiven Nachricht schlechthin.

Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 5. September im Siegburger Stadtmuseum.