Heinz Erhardt-Revue Zeitreise begeistert Zuschauer in Bad Neuenahr

KREISSTADT · Er ist wieder da. Er kalauert, schlawinert, kichert und gluckst: Heinz Erhardt. Diesmal auf der Bühne der Konzerthalle im Bad Neuenahr-Ahrweiler Kurgarten. Die Zuschauer waren begeistert.

 Noch´n Gedicht: Axel Hinz, Mira Nass und Thorsten Hamer als Heinz Erhardt (v.l.).

Noch´n Gedicht: Axel Hinz, Mira Nass und Thorsten Hamer als Heinz Erhardt (v.l.).

Foto: Gausmann

Sie waren eingeladen, an einer Zeitreise durch die 50er und 60er Jahre teilzunehmen, jener Zeit, als der Meister des Wortwitzes, der in der Rolle des dauergestressten und stets schusseligen biederen Beamten oder Kleinunternehmers zum Wirtschaftswunder-Star geworden war, seine munteren Kapriolen als Willi Winzig schlug und sich in die Herzen eines Millionenpublikums spielte.

Die gleiche Brille, der gleiche Tonfall, die gleichen Gesten: Sieht man einmal von den dichteren Haaren ab, so hat Thorsten Hamer den 1979 verstorbenen Star der Adenauer-Ära bestens verinnerlicht. Als Fundament der vorgetragenen Texte dient das große Heinz-Erhardt-Buch.

Ob verdrehte Redewendungen wie "Es hat keinen Sinn, den Brunnen zuzuschütten, wenn das Kind verbrannt ist", oder Weisheiten wie "Das Reh springt hoch, das Reh springt weit. Warum auch nicht? Es hat ja Zeit": Die Lacher hatte der in Riga geborene Film- und Bühnenstar, der von sich selbst behauptete "Ich war eine frühentwickelte Spätausgabe", immer auf seiner Seite.

So auch Thorsten Hamer, der seit 2006 den Heinz Erhardt spielt und in Bad Neuenahr von Mira Nass und Axel Hinz unterstützt wurde. Das Ensemble arbeitet für das Kleine Theater in Bad Godesberg unter der Gesamtleitung von Walter Ullrich. Erhardts Satz "Viele betreten ja die Bretter, die die Welt bedeuten - und merken nicht, dass sie auf dem Holzweg sind", traf auf Hamer & Co. jedenfalls nicht zu. Wohl eher aber die Erhardtsche Lebensweisheit "Frauen sind die Juwelen der Schöpfung. Man muss sie nur mit Fassung tragen."

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