Remagen Zeichnungen und Collagen von Wolfgang Kutzner im Artspace K2

Remagen · Begibt sich ein Maler auf Wanderschaft, so zeitigt seine Reise Bilder. Nicht anders bei Wolfgang Kutzner, der Sinneseindrücke und Erlebnisse, die ihm auf dem Jakobsweg widerfuhren, künstlerisch transformiert hat.

 Der Pilgerweg mobilisierte Wolfgang Kutzners Kreativkräfte, die in der Remagener Galerie spürbar werden.

Der Pilgerweg mobilisierte Wolfgang Kutzners Kreativkräfte, die in der Remagener Galerie spürbar werden.

Foto: Ginzler

Unter dem Titel "Der Langsame sieht mehr" sind nach Skizzen und Fotos entstandene Zeichnungen, Malerei und Collagen in Christoph Noebels Galerie Artspace K2 eingezogen, die sämtlich auf Orte und Gegenden verweisen, die Kutzner während der wochenlangen Fußmärsche begegneten.

"Es sind Bilder, die bald in tastenden Linien sich realen Eindrücken nähern, bald in strengeren Collageteilen die Oberfläche zu versiegeln scheinen, die jedes Mal also das Gleiche in einem neuem Licht erscheinen lassen", wie Kunsthistorikerin Heidrun Wirth erklärte.

Eindrücke einer alten, durch das christliche Abendland geprägten Kulturlandschaft scheinen auf. Dörfer, Burgen und Kirchen, sparsam getuscht, wirken ernst, beinahe unnahbar.

In nuancierter Malerei zwischen vergehend und sich auflösend, erfasst er den Steinfußboden in Bourgos: "Wir bekommen ein Gefühl für die Zeiten, die darüber hinweggegangen sind. Wir sehen Schichten und Spuren, die aber nichts vom Verfall an sich haben, sondern eher etwas Warmes Versöhnliches", sagte Wirth.

Die Werke tragen unverkennbar Kutzners Handschrift: seinen behutsam-konzentrierten Strich und Motivfenster in den Zeichnungen, das sensibel abgestimmte Kolorit, farbige Flächengliederung in der Malerei und die Einbeziehung der Collage.

Aber "die Entschleunigung der Wahrnehmung" scheinen den Mann achtsamer haben beobachten lassen. Stete Bewegung überwand nicht nur Kilometer, sie löste auch etwas in seinen Inneren, mobilisierte die Kreativkräfte. Jedenfalls kommen die Werke wunderbar belebt auf den Betrachter zu.

Die Ausstellung ist bis 28. August mittwochs bis samstags, 15 bis 18.30 Uhr geöffnet.

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