Konzert in Endenich Wishbone Ash in der Harmonie

Endenich · Genau eine halbe Stunde haben The Sixxis aus Atlanta/Georgia Zeit, um ihre Visitenkarte in Bonn abzugeben. Hardrock plus frische Energie könnte darauf stehen. Man wird die Karte nicht achtlos beiseite legen. Aber die Aufmerksamkeit gehört den Alten, den Veteranen, die seit 44 Jahren auf der Bühne stehen.

Eigentlich ist es nur einer, der so lange dabei geblieben ist: Andy Powell - mittlerweile barhäuptiges Gründungsmitglied von Wishbone Ash. Das Markenzeichen der Ashes, die melodiösen Twin-Guitars, entstanden 1969 aus einer Verlegenheit heraus. Man konnte sich bei der Suche nach einem geeigneten Gitarristen nicht zwischen Andy Powell und Ted Turner entscheiden. Aus einem anfänglichen Dilemma wurde Musikgeschichte, die ihre Spuren bis ins Metal-Fach hinterlassen hat.

Nach vier Jahrzehnten darf sich Patina und ein Hauch von gediegener Altersmilde auf die einst bahnbrechende Musik legen. Eine Erwartung, die Wishbone Ash in ihrem fast zweistündigen Konzert ebenso wohltuend wie überzeugend zurückweisen. Der Beginn des Konzerts bedient die Erwartungshaltung der Fans. Mit "The King Will Come" und "Throw Down The Sword" spielt die Band Ohrwürmer der frühen Stunde. Gitarrenmelodien und Harmoniegesang bohren sich betörend in die Gehörgänge.

Packend wird das Konzert beim vierten Stück "Heavy Weather" vom neuen Studioalbum "Elegant Stealth" (elegante List). Ein klassisches, geschmeidiges Ash-Stück, das durch die Gitarre von Muddy Manninen eine bluesige, angenehm schwere Färbung erhält. Band und Publikum werden in ein Konzertereignis gezogen, das seinen Höhepunkt in einer selten so druckvoll gehörten zwanzigminütigen Version von "Phoenix" erlebt.

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