Willibert Pauels im Haus der Springmaus

Büttenredner mit Segen von oben

Bonn. Rote Pappnas, dazu mal Birett und mal Melone: So kennen und lieben die Jecken ihren "bergischen Jung" alias Willibert Pauels, seines Zeichens "hauptberuflicher Diaclown mit Nebenberuf Diakon".

Dass ihm seine Auftritte gelegentlich den Protest einiger irritierter Kirchgänger bescheren, ficht den Büttenredner mit Segen von oben nicht an. Im Gegenteil: Da tritt der Kabarettist in ihm zutage.

So wie jetzt im ausverkauften Haus der Springmaus. Fast schon ein Heimspiel für den Geistlichen aus Wipperfürth-Hamböken, der regelmäßig im Kölner Domradio um 11.11 Uhr sein "Wort zum Samstag" verkündet.

"Im Garten des Herrn ist Humor der beste Dung" lautet Pauels Devise. Das Schöne an den zwei Stunden im munteren rheinischen Singsang sind nicht einmal die guten alten kölschen Witze.

Es ist Paules Philosophie, die in seiner Vorliebe für Anekdoten und Verzällche zum Ausdruck kommt: herzlich, liebenswert und durch und durch tolerant. Leben und leben lassen, nicht alles so ernst nehmen und sich getragen wissen von der Hoffnung, das da noch etwas ist - das sollte den Alltag ein Stück leichter machen.

Auch Frotzeln und Sticheln sei erlaubt. So wie über eine Million Düsseldorfer vor dem Himmelstor als die "größte Rückrufaktion der Menschheitsgeschichte". Oder um es mit Jürgen Becker zu sagen: "Kabarett ist gut und schön, aber man muss auch mal 'nen Witz machen können."

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