Kashmir in Köln Wie ein alter Freund

KÖLN · Wie das so ist mit alten Freunden: Man sieht sie lange nicht, hört zwischendurch die ein oder andere Neuigkeit und wartet auf den nächsten Besuch in der Heimat. Im Falle der Band Kashmir kommen dann sogar alle, um zu sehen (und zu hören), was sich in den vergangenen Jahren so getan hat. Und das ist einiges, davon konnten sich die rund 300 Zuschauer im ausverkauften Gebäude 9 in Köln überzeugen.

 Die Band Kashmir.

Die Band Kashmir.

Foto: Agentur

Das aktuelle Album der dänischen Bartträger heißt „E.A.R.“und hat nicht restlos alle Fans begeistert. Gitarren sind in den Hintergrundgetreten, sphärische Klänge in teilweise ausufernden Stücken dominieren. Dochlive wirken auch die neuen Stücke so kraftvoll und ausdrucksstark wie dieälteren, mit denen sich die Band einen veritablen Freundeskreis in Deutschlanderspielt hatte.

Kaspar Eistrups Gesang überragt die exzellente Performanceder bis ins kleinste Detail abgestimmten Band, die mit „E.A.R.“ bereits ihrsiebtes Album vorgelegt hatte und seit 1994 besteht. Fan-Favoriten wie„Kalifornia“, „Melpomene“, „She’s madeof chalk” oder „Rocket Brothers“ sorgen für großen Jubel, neue Songs wie etwadie Single “Seraphina” werden zwar nicht ganz so enthusiastisch, aber durchausbegeistert aufgenommen.

Entgegen alter Gewohnheit lassen sich Kashmir nach gut 90Minuten noch einmal für eine letzte Zugabe auf die Bühne bitten. „Für einenalten freund, der gerade geschäftlich in New York ist“, moderiert Eistrup anund lässt heraushängen, dass die Band schon mit David Bowie zusammengearbeitethat.

Das auf zehn Minuten ausgedehnte „The Cynic“ vom Album „No BalancePalace“, featured nämlich eben diesen Bowie und gerät in Köln zu einemmitreißenden Finale: Die Band spielt sich in einen Rausch, Eistrup bearbeitetseine Gitarre mit einem Drumstick. So furios hat Kashmir selten gespielt. Aufalte Freunde ist eben Verlass.

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