Zehnthoftheater in Siegburg Wenn sich der Frosch in einen Prinzen verwandelt

SIEGBURG · Einer Prinzessin fällt beim Spielen ihre goldene Kugel in einen Brunnen. Ein Frosch bietet an, ihr zu helfen, damit sie die Kugel zurückbekommt. Sie muss ihm dafür versprechen, seine Spielkameradin zu werden und Tisch und Bett mit ihm zu teilen.

 Die Theater-Truppe freut sich auf die Märchen-Aufführungen im Januar.

Die Theater-Truppe freut sich auf die Märchen-Aufführungen im Januar.

Foto: Privat

Als sie die Kugel zurückerhält, läuft sie davon. Doch der Frosch folgt ihr, und auf Drängen ihres Vaters bekennt sie sich widerwillig zu ihrem Versprechen. Als jedoch der Frosch einfordert, dass sie ihn mit in ihr Bett nehmen solle, ist ihre Abscheu so groß, dass sie das Tier an die Wand wirft.

Im gleichen Augenblick verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen. So beginnt eines der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm, das die Siegburger Theatergruppe Zehnthof am 10. Januar ab 19 Uhr sowie am 11. und 12. Januar jeweils ab 15 Uhr in der Aula des Gymnasiums Alleestraße als Kindertheaterstück auf die Bühne bringt.

Ein klassisches Märchen hat sich die Theatergruppe ausgesucht, die vor mehr als 37 Jahren Peter Kemp, Vorsitzender des Zehnthof-Theatervereins, ins Leben gerufen hatte. "Das waren damals noch ganz bescheidene Anfänge. Wir haben in den ersten Jahren bei den Steyler Missionaren in Sankt Augustin geprobt und gespielt", erinnert sich Kemp, der damals Jugendgruppenleiter einer Kolping-Familie war.

Nachdem die baufällige alte Bühne nicht mehr genutzt werden konnte und für die Theatergruppe kein neues Domizil zur Verfügung stand, pausierten die Akteure, die regelmäßig in Lohmar, Sankt Augustin, Hennef und Siegburg auftraten, für sechs Jahre. Dann ging es aber plötzlich mit frischem Elan wieder los und zeitweise zählte der Theaterverein über 100 Mitglieder, die sich auch aktiv engagierten.

Mit der Aula des Siegburger Gymnasiums an der Alleestraße fand sich nach der Sanierung auch ein neues und adäquates Domizil, das die Gruppe seit ein paar Jahren für Proben und Aufführungen nutzt. Der Verein hat derzeit nur noch 35 bis 40 aktive Mitglieder, so dass ein Tourneetheater nicht mehr umsetzbar ist. "Es sind halt mittlerweile zu wenige helfende Hände da", sagte Kemp. "Deshalb gibt es auch nur noch eine Aufführung pro Jahr."

Für den Froschkönig, der von den beiden Regisseurinnen Kathrin Bothe und Verena Stentenbach inszeniert wurde, sind allerdings drei Aufführungstage im Gymnasium Alleestraße angesetzt. Die Nachwuchsschauspieler, die den Klassiker der Märchenliteratur auf die Bühne bringen, sind zwischen sechs und 17 Jahre alt. "Geprobt wir ein Mal pro Woche, außer während der Ferien", sagte Kemp, der hofft, dass sich für den Verein der Theatergruppe Zehnthof tatkräftige Unterstützung finden lässt.

Info: Wer sich für den Theaterverein interessiert, kann sich unter www.kemp.de/zehnthof2 informieren und Karten für die Froschkönig-Aufführungen bestellen. Der Eintritt kostet fünf Euro.

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