Siebengebirgsmuseum Weniger Besucher als erwartet

KÖNIGSWINTER · Der Museumsbeirat hat einer Anhebung der Eintrittsgelder für das Siebengebirgsmuseum zugestimmt. Wenn jetzt auch noch die politischen Gremien, zuletzt der Stadtrat am 8. Juli, so beschließen, kostet der Eintritt für Erwachsene künftig vier Euro (bisher drei Euro), für Schüler, Studenten und Auszubildende 2,50 Euro (bisher 1,50 Euro).

Die letzte Erhöhung liegt rund zehn Jahre zurück. Seitdem hat sich das Museum durch die drei Millionen Euro teure Erweiterung mit der Neueröffnung im September 2011 zu einem Regionalmuseum mit dem Schwerpunkt Rheinromantik weiterentwickelt.

Mit den Besucherzahlen im Jahr 2012 ist Museumsleiter Elmar Scheuren weiter nicht zufrieden. "Mit rund 8500 Besuchern liegen wir gegenüber der Zeit vor dem Umbau nicht so viel höher, als wir es eigentlich erwartet hätten", sagte er. Gemessen an der am Haushalt scheiternden geringen Öffentlichkeitsarbeit ("Schloss Drachenburg zeigt, was sein kann") sei das Ergebnis allerdings sehr gut.

Trotz der besseren Ausschilderung des Museums in der Altstadt ("Seitdem sind die Klagen weniger geworden. Wer das Museum jetzt sucht, hat eine Chance") lebe die Einrichtung aber vor allem von der Mund-zu-Mund-Propaganda. Sehr schlecht sei weiterhin die Resonanz der Schulen trotz des umfangreichen Angebots für Grundschulen und weiterführende Schulen.

Weiterhin zu dünn sei die Personaldecke, auch wenn seit Mitte Januar eine neue Mitarbeiterin mit halber Stelle für Entlastung an der Kasse sorge. Eine zweite Stelle sei hingegen seit einem Dreivierteljahr immer noch vakant, so dass die Arbeit im Sekretariat meist an ihm hängen bleibe.

Positiv hob Scheuren die Kooperation mit der Stiftung Naturschutzgeschichte, die von der NRW-Stiftung gefördert wird, hervor. Die etwa vier Stunden dauernde "Route Natur:Kultur" zwischen den Ausstellungen in Schloss Drachenburg und dem Siebengebirgsmuseum mit Wanderung durch das Nachtigallental werde gut angenommen.

Für den Herbst kündigte der Museumsleiter eine große Veranstaltung an: Zurzeit läuft der Förderantrag für eine Ausstellung "Landsturm im Siebengebirge", die den Zeitraum zwischen 1814 und 1914 zum Thema haben soll. "Sie könnte der große Aufschlag zu den Gedenkveranstaltungen des Landschaftsverbands Rheinland zum 100-jährigen Beginn des Ersten Weltkriegs sein", berichtete Scheuren.

Geplant ist auch eine Kooperation mit dem Naturschutzprojekt "Chance 7". Im September und Oktober könnte eine Dokumentation der bisherigen Bestandsaufnahme in Form einer Ausstellung im Siebengebirgsmuseum stattfinden. Der Museumsbeirat nahm auch dies zustimmend zur Kenntnis.

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