Weihnachtsoratorium in St. Michael Wärme und Innigkeit

BONN · In einer hoch ambitionierten Aufführung durch den von "Concerto Grosso Bonn" auf Originalinstrumenten begleiteten Chor des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums waren die erste, dritte und letzte Kantate von Bachs "Weihnachtsoratorium" in St. Michael in Endenich zu hören.

Einstudiert worden war die Chor-Gemeinschaft aus Schülern und Lehrern sowie Ehemaligen und Eltern von Peter Henn, Toni Schüller und von Thomas Busch, der zugleich auch die musikalische Gesamtleitung des Abends inne hatte. Hierfür wurde er hernach vom Publikum stürmisch gefeiert.

Der Dank galt aber nicht minder - neben Chor und Orchester - dem Solistenquartett aus Mareike Müller (Sopran), die am "EMA" Abitur gemacht hat und inzwischen Gesang studiert, sowie den ebenfalls noch Studierenden Marie Seidler (Alt) und Christos Pelekanos (Bass) und Thomas Klose (Tenor), seines Zeichens Vollprofi, ein Evangelist mit "Herz".

Alle vier haben Erfahrungen im Bereich "Alte Musik", was nicht nur in den Rezitativen (mit lebendig gestaltetem Continuo-Spiel) zum Ausdruck kam, sondern auch den Arien Wärme und Innigkeit verlieh. Ganz besonders intensiv, unangestrengt in natürlichem Fluss und bis ins tiefe Register hinein leuchtend vorgetragen die Alt-Arien "Bereite dich, Zion" (Teil I) und, im Dialog mit den ersten Pult (Irmgard Schaller), "Schließe, mein Herze" (Teil III).

Aufgekratzte "Geburtstagsstimmung" beim berühmten Einleitungschor "Jauchzet, frohlocket", nachdrückliche Steigerung in "Herr, wenn die stolzen Feinde schnauben" (Eröffnung Teil VI). Besondere Aufmerksamkeit erfuhren die Wiederholungen, die unter Busch durchaus Variations-Charakter hatten. Eine überzeugende "Tonart" wurde auch bei den reflektierenden Chorälen immer gefunden.

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