Kameha Grand Vortrag und Theaterstück - Vom Leben im Hamsterrad

BONN · "Je mehr Zeit man spart, desto weniger hat man." Das wusste schon Momo aus Michael Endes Kinderbuchklassiker. In Zeiten von Smartphone, Internet, ständiger Erreichbarkeit und wachsendem Stress am Arbeitsplatz gilt dieser Satz umso mehr. Mit ihrem neuen Stück "Die Zeit läuft - und ich immer hinter her" und einem ganz neuen Veranstaltungsformat widmet sich die Bonner Regisseurin Sylvia Oltmanns nun diesem Thema.

 Vorgeschmack im "Podium 49": Tobias Novo (links) spielt "Justin Time", Almuth Sarrazin schlüpft in die Rolle von "Wanna All".

Vorgeschmack im "Podium 49": Tobias Novo (links) spielt "Justin Time", Almuth Sarrazin schlüpft in die Rolle von "Wanna All".

Foto: Barbara Frommann

Bevor das Schauspiel am Donnerstag, 21. Februar, im Hotel Kameha Grand Premiere feiert, waren einige Szenen des Stücks schon vorab zu sehen. Der philosophisch-literarische Salon "Podium 49" gab einen Einblick in das innovative Theaterkonzept.

"Das Neue ist, dass wir Schauspiel und Information in einer Veranstaltung verbinden", erklärte Oltmanns. Neben der Aufführung besteht das Programm daher aus einem zweiten Teil: In einem Vortrag informiert Personal- und Businesscoach Bernhard Schaaf über die Themen "Zeit-Management" und "Work-Life-Balance".

Die Zeit selbst steht in Oltmanns Theaterstück auf der Bühne. In der Figur des Justin Time trifft sie auf ein Mädchen namens Wanna All, die als Spiegelbild "von uns allen" der Zeit verfällt und bald versucht, immer mehr aus ihr herauszupressen. Die Wachtbergerin Oltmanns, die schon am Schauspiel Bonn Regieassistenzen übernahm und verschiedene Stücke in Bonn und Köln inszeniert hat, versucht mit ihrem neuen Werk neue Wege zu gehen: Klassisches Schauspiel trifft dabei auf Showelemente wie Tanz und Jonglage.

Die Rolle des Justin Time wird übernommen von Schauspieler Tobias Novo, während Wanna All von der Artistin Almuth Sarrazin dargestellt wird. "Ich habe die Folgen der immer knapper werdenden Zeit an mir und in meinem Umfeld beobachten können", sagte Oltmanns über Idee zu dem Stück. "Das Thema lag einfach in der Luft".

"Wir erleben heute eine Vermischung von Beruf und Privatem, die es so nie zuvor gegeben hat", erklärte Bernhard Schaaf. "Das führt dazu, dass Berufstätige nicht mehr richtig abschalten können." Unternehmen sollten seiner Ansicht nach daher lernen, den ganzen Menschen zu sehen und Arbeitnehmern ein angenehmes Arbeitsumfeld sowie ausreichende Regeneration zu bieten.

Mehr Informationen zum Veranstaltungskonzept und den Tickets (60 Euro mit Sektempfang) unter www.regieundritual.de

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