Von Beethoven bis Korngold: Eldering-Ensemble im Post Tower

Buntes Programm mit vollen Klängen

Bonn. Aus dem Vollen schöpfen, in Klängen und Melodien baden - Richard Strauss konnte das, und Erich Wolfgang Korngold war ihm darin ebenbürtig. Korngolds Klaviertrio, geschrieben in den Jahren 1909 und 1910, verblüfft als überaus klangsinnliches Werk und erstaunt zudem als Schöpfung eines erst Dreizehnjährigen. Mit dem "Eldering-Ensemble" hörte man es jetzt im letzten der Kammermusikkonzerte im Post Tower.

Simon Monger, Violine, Jeanette Gier, Violoncello, und Lukas Kuen, Klavier, vertieften sich mit Leidenschaft in die emotional aufgeladene Musik, spielten den üppigen, ausladenden Kopfsatz drängend, mit Gewicht, ohne ihn zu verdicken. Lebendig und nuanciert gelangen auch die übrigen Sätze, darunter ein schier nicht enden wollender Finalsatz, in dem Korngold eine Vielzahl heiterer Szenen im Walzertakt zeichnet.

Das eröffnende "Geistertrio" von Beethoven lag dem Ensemble, benannt nach dem Geiger Bram Eldering, nicht in gleicher Weise. Hier mangelte es ein wenig an Entschiedenheit, am Blick nach vorn.

Vor allem von Geiger Simon Monger hätte man sich ein wenig mehr Führung, dringlicheres Spiel und auch hier und da eine stabilere Intonation gewünscht. Auch der zweite Satz, ein unwirkliches, schwer greifbares Nachtstück, wirkte nicht gänzlich ausgereift.

Spritzig und pointiert hingegen gelang das Finale, ebenso temperamentvoll und federnd die Ecksätze von Haydns Trio C-Dur.

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