Haydn-Festival im Brühler Schloss Unter der Leitung von Andreas Spering gelang ein traumhafter Auftakt

BRÜHL · Ein Auftakt, wie er nicht besser hätte gelingen können, denn unter der Leitung von Andreas Spering als künstlerischem Leiter des Festivals spielte das Hausorchester desselben mit einer geradezu ansteckenden Spielfreude.

An Selbstverständlichkeiten wie Präzision oder Intonation braucht man bei diesem exzellenten Klangkörper ohnehin keine Gedanken zu verschwenden, dazu sind die motivierten Musiker viel zu sehr auf Zack. Das zeigte sich schon beim ersten Stück des Abends, Joseph Haydns Sinfonie Nr. 61 D-Dur.

Andreas Spering sprach von dem "wunderbar spritzigen" Finale, das er als Zugabe am Ende des Abends wiederholen ließ. Besser und mitreißender realisiert als durch die Capella Augustina kann man sich das kaum vorstellen. Eine rundum gelungene Sache war auch Wolfgang Amadeus Mozarts G-Dur Konzert für Violine, bei dem die junge Konzertmeisterin der Capella, Chouchane Siranossian, den Solopart übernahm.

Auch dies ein Traum. Interessant war die Verbindung mit dem Schlussstück des Konzertes, Franz Schuberts fünfter Sinfonie. "Trios vom Dreigestirn" war etwas flapsig das zweite Konzert im Rahmen des Haydn-Festivals in Schloss Augustusburg überschrieben, das vom Haydn Piano Trio gespielt wurde.

Wer damit gemeint ist, bedarf keiner großen Erläuterung, gehören die Werke von Haydn, Mozart und Beethoven doch unumstößlich zu den Grundfesten der klassischen Musik. Das Haydn Piano Trio, ganz frisch in neuer Besetzung, begann mit Joseph Haydns C-Dur Trio (Hob XV: 27).

Ganz offensichtlich im Bestreben um ein besonders gutes Miteinander, gaben sich Luca Monti, Klavier, Cornelia Loscher, Violine, und Hannes Gradwohl, Violoncello, ausnehmend viel Mühe, aufeinander zu hören und auf die anderen Ensemblemitglieder einzugehen. Vor allem im vor Witz und spitzbübischem Charme nur so sprühenden Finale spielten sich die drei Musiker zunehmend frei.

Nicht weniger überzeugend gelang ihnen Wolfgang Amadeus Mozarts B-Dur Trio (KV 502). Den krönenden Abschluss des Abends bildete das Erzherzog-Trio von Beethoven. Hier zeigte das Haydn Piano Trio mehr als eindrucksvoll, dass hier eine neue Stufe in der Entwicklung der Gattung erreicht ist. Die Kontraste, durch die dieses Werk sich auszeichnet, wurden ebenso wie die thematische Entwicklung scharf konturiert.

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