Und das alles ohne Praxisgebühr

Wie in alten Zeiten: Doktor Jazz Ambulanz in der Endenicher Harmonie

  Die Musik  von Doktor Jazz Ambulanz vertreibt jedes Wehwehchen.

Die Musik von Doktor Jazz Ambulanz vertreibt jedes Wehwehchen.

Foto: Müller

Bonn. Wer sagt denn, dass Konzerte mit traditioneller Jazzmusik keinen Erfolg mehr bringen, insbesondere wenn es sich um lokale Bands handelt? Keiner, der den Auftritt der "Doktor Jazz Ambulanz" in der vollbesetzten Endenicher Harmonie erlebt hat.

Der Rahmen passte, die Stimmung war hervorragend - ein Live-Konzert wie in alten Zeiten, in bester Clubatmosphäre. Was die sieben Jazzdoktoren dem Publikum - und zwar ohne Praxisgebühr - verabreichten, war waschechter "Hot Jazz", der auf Anhieb Wehwehchen vertreibt und selbst schwerkranke Patienten aus dem Koma zu erwecken vermag.

Markenzeichen der Band ist ihre stilistische Kompetenz, ihre absolut homogene Spielweise. Die Ambulanz versteht es fabelhaft, das Publikum durch ein ausgewogenes Programm aus bewährten und neuen Titeln direkt anzusprechen.

Bandchef Stefan Roths Conference erhebt dabei jedes Konzert zum echten Jazz-Entertainment. Neue Stücke im Repertoire des Abends waren unter anderen Billie Hollidays "Miss Brown To You" und King Olivers "Bean Koo Jack", eine packenden Nummer im besten Chicago-Stil.

Mitreißend die gelungene Interpretation des "Jubilee Stomps" (Duke Ellington) mit dem es die Band (nach virtuosem Piano-Solo von Arrangeur Franz-Josef Lübken) jedes Mal mühelos schafft, das Publikum zu Szenenapplaus hinzureißen.

Dass die Ambulanz darüber hinaus noch Nachwuchsarbeit betreibt und die talentierte Posaunistin Kathrin Schollmeyer auf die Bühne bringt, zeigt, dass sie Weitblick hat, die Jazztradition aufrecht zu erhalten.

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