Torino Vocalensemble in der Trinitatiskirche

Das letzte Chorkonzert "Kennst du das Land" des 14. Schumannfestes fand in Endenich statt. Der Leiter des Festivals freute sich über ein "italienisches Finale".

Bonn. Die Sehnsucht nach der "Schönen Fremde" ausdrückend war das letzte Chorkonzert des 14. Schumannfestes passend mit "Kennst du das Land" überschrieben. Zu Gast in der Endenicher Trinitatiskirche war in enger Kooperation mit der Deutsch-Italienischen Gesellschaft und der European Choral Association (Europa Cantat) das Torino Vocalensemble mit seinem Dirigenten Carlo Pavese.

Markus Schuck, der Leiter des Festivals, freute sich, ein "italienisches Finale" anzukündigen und auch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch begrüßen zu dürfen, der sich für das ehrenamtliche Engagement bedankte und betonte, dass die Schumannpflege neben dem Erbe Beethovens nicht vernachlässigt werden darf.

Schucks Wunsch an den Chor war, zeitgenössische italienische Chormusik näherzubringen. Dies gelang auch gut in Giovanni Bonatos (geb. 1961) "Audi, filia" (mit durch Reibung klingenden Wassergläsern), in Corrado Marguttis (geb. 1974) "Donna nobis pacem" seiner Missa Lorca und Thomas Jennefelts (geb. 1954) "O Domine".

Die Erwartungshaltung nach der Ankündigung im Programm einer der führenden Kammerchöre Italiens war natürlich hoch gewesen. Mag sein, dass man in Bonn durch gute Chorarbeit sehr verwöhnt ist, aber angefangen bei Mendelssohns "2. Psalm: Warum toben die Heiden" über den "ernsten" Nino Rota mit "Due Mottetti" vermisste man einen kompakten Tutti-Klang der 33 Sängerinnen und Sänger. Der Sopran vermochte in der Höhe nicht richtig aufzublühen.

Insgesamt hatte es den Anschein, als singe man mit angezogener Handbremse. Daran konnte auch Pavese mit impulsivem und zugleich gefühlvollem Dirigat nicht viel ändern. Nach "La pagliara", einem Traditional aus Molise und zwei Zugaben gab es freundlichen Applaus. Schade eigentlich auch, dass gar kein Schumann auf dem Programm stand...

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