Schauspielhaus in Bonn Theatergruppe führt das Stück "Der Tod des Sherlock Holmes" auf

BONN · Da liegt sie nun, die Leiche des weltbekannten Detektivs Sherlock Holmes. Erschlagen von einem Theatergerüst wurde zwar nicht der Meisterdetektiv selbst, doch sein Darsteller ist mausetot. Und ein toter Hauptdarsteller ist nicht nur für ein Theaterstück ein Problem. Ein klarer Fall also für einen weiteren Meisterdetektiv, Inspektor Braining höchstpersönlich, der nicht nur in die Fußstapfen seines großen Vorbilds, sondern auch in so manches Fettnäpfchen tritt.

 Wenn Schauspieler sich selbst spielen, dann ist die Bühne auch mal der Backstagebereich. Der Ort hinter den Kulissen wird dann in den Mittelpunkt der Handlung gerückt.

Wenn Schauspieler sich selbst spielen, dann ist die Bühne auch mal der Backstagebereich. Der Ort hinter den Kulissen wird dann in den Mittelpunkt der Handlung gerückt.

Foto: Andreas Dyck

In dem Theaterstück "Der Tod des Sherlock Holmes" kämpfen die Darsteller eines englischen Provinztheaters um das Überleben ihres Schauspielhauses. Doch der Tod ihres Hauptdarstellers, der eigentlich die Figur des Sherlock Holmes spielen sollte, lässt den Krimi Wirklichkeit werden. Dabei macht sich das Stück, einen Kunstgriff zunutze. Denn das Stück spielt im Backstagebereich hinter den Kulissen einer Theaterbühne.

Die Schauspieler der Evangelischen Studierenden Gemeinde (ESG) spielen wiederum Schauspieler. "Wir zeigen sozusagen ein Theaterstück in einem Theaterstück", erklärt Regisseur Michael Meisel. Den Tatort hinter der fiktiven Bühne untersuchen Inspektor Braining und sein Assistent Sergeant Leicester. Letzterer wird gespielt von Michael Haiduk. Zum zweiten Mal macht der Student der Geowissenschaften beim ESG Theater mit. "Ich bin beim letzten Mal als Quereinsteiger dazugekommen, diesmal habe ich sogar eine Hauptrolle übernommen", freut sich der 21-Jährige.

Rund 25 Laiendarsteller im Alter zwischen 16 und 47 Jahren machen bei dem Stück mit. Zum Anfang jedes Semesters trifft sich die Theatergruppe, um ein neues Stück einzustudieren, neue Schauspieler sind dafür stets Willkommen. "Man braucht dazu nicht einmal Bühnenerfahrung", sagt Eva Gridi-Papp, die die Frau des Kommissars spielt. "Ich habe damals als Studentin angefangen, bei der Theatergruppe mitzumachen", erzählt die heutige Lehrerin. "Wie viele andere auch bin ich hier dann hängengeblieben."

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