Deutscher Musikwettbewerb Talente wetteifern um Preise

BONN · Mehr als 100 Nachwuchstalente messen sich derzeit im Augustinum und in der Beethovenhalle beim Deutschen Musikwettbewerb. Einige davon sind Geschwisterformationen wie etwa das Klavierduo Jeanette und Sabrina Gründling, die Brüder Wassily und Nicolai Gerassimez (Violoncello und Klavier) oder Kirstin und Lars Niederstraßer.

Letztere treten in der Kategorie Saxophon an - und zwar gegeneinander. Doch derartige Konkurrenz ist die Ausnahme beim Wettbewerb, wenn man einmal von den Geschwistern Bettina und Robert Aust absieht, die jedoch in verschiedenen Kategorien (Klarinette und Klavierbegleitung) teilnehmen.

Eine gesunde musikalische Konkurrenz belebt beim ten Hagen Quartett zweifelsohne auch das Zusammenspiel, aber eben nur innerhalb musikalischer Parameter. Hier steht der gemeinsame Nenner im Vordergrund, und den haben sich die Geschwister Kathrin, Leonie (Violine), Borge (Viola) und Malte (Violoncello) hart erarbeitet.

Zwar geht jeder der vier Geschwister auch eigene musikalische Wege, doch setzen sie vornehmlich auf die Quartett-Karte. In Köln haben sie ihr Hauptquartier, wo sie sich in der Wohnung von Kathrin ten Hagen zum Proben treffen. Im Mai geht es dann zur ersten Auslandstournee nach Portugal. Den Deutschen Musikwettbewerb sehen sie als Chance "alles auf einen Punkt hin vorzubereiten, allein daran wächst man sehr", so Malte ten Hagen.

Ihr Vorspiel in der ersten Runde absolvierten die vier denn auch absolut souverän. Nach etwas nervösem Beginn mit Mozart gestalte sie einen berückend intensiven und schönen Bartok. Zusammen mit dem ebenfalls sehr stark spielenden Arnon Quarett stehen sie jetzt in der zweiten Runde. "Jetzt trennt sich schnell die Spreu vom Weizen", so Marcus Willems vom Deutschen Musikrat. In der Tat sind bereits nach der zweiten Runde etwa nur vier von anfänglich 40 Geigern übrig geblieben.

Die Preisträger präsentieren sich dann im Rahmen von zwei Konzerten dem Publikum: kammermusikalisch geht es am Freitag um 19 Uhr im Studio der Beethovenhalle zu, und am Samstag um 20 Uhr spielen die Solo-Preisträger im großen Saal mit dem Beethoven Orchester beim Abschlusskonzert.

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