Im Contra-Kreis-Theater "Suche impotenten Mann fürs Leben" feierte Premiere

BONN · Die Beziehungskomödie nach dem gleichnamigen Bestseller von Gaby Hauptmann wird im Contra-Kreis-Theater aufgeführt. Carmen (Sandra S. Leonhard) ist Mitte 30, beruflich erfolgreich und hat die Nase voll: Nicht nur, dass ihre Geschäftspartner sie oft nicht ganz für voll nehmen - privat konnte ihr bislang noch keiner das Wasser reichen.

 Leicht und locker: das Stück zum Bestseller.

Leicht und locker: das Stück zum Bestseller.

Foto: Contra Kreis

Endgültig genervt von all diesen "lendengesteuerten Versagern" gibt sie eine Kontaktanzeige auf, die es in sich hat: "Suche impotenten Mann fürs Leben". So heißt der 1999 erschienene Erfolgsroman der Journalistin und Autorin Gaby Hauptmann, aus dem Florian Battermann 2010 ein Bühnenstück gemacht hat: nun von Erik Polls für das Bonner Contra-Kreis-Theater inszeniert. Premiere feiert es dort am Donnerstag, 3. Mai.

Wobei die zeitgemäße Komödie nicht zuletzt vom Wiedererkennungswert lebt. Denn nicht nur Carmen und ihre beste Freundin Laura (Demet Fey) haben Verdruss mit den Männern. Und die Reihe der Kandidaten, die sich auf die Anzeige hin melden, dürfte auch im Saal die eine oder andere Erinnerung wachrufen.

Solange man, genauer gesagt frau, nachher darüber lachen kann - um so besser. Carmen allerdings vergeht die gute Laune ... bis sie David (Achim Bramscher) kennen lernt. Er hat alles: Charme, Humor, gute Manieren. Vor allem hat er ein Problem. Und Impotenz ist es eher nicht. Das bietet Stoff für pikante Szenen und reichlich Situationskomik. Wobei Laura, in den frechen und direkten Frederic (Marcel Höfs) verschossen, keine allzu große Hilfe ist.

Immerhin braucht Sandra S. Leonhard im Gegensatz zu ihren Mitspielern keine Pausen, um die Kleider zu wechseln. Denn Fey, Bramscher und Höfs könnten mit ihren drei bis vier Rollen hinter der Bühne gehörig ins Schwitzen kommen. Von jetzt auf gleich vom Snob zum verliebten Therapeuten mit urig bayerischem Akzent umzuschalten, das verlangt schließlich schon 'was.Aber der Regisseur ist zuversichtlich. "Wir haben eine schöne Mischung aus fröhlichen und emotionalen Momenten", beschreibt Polls das Stück.

Aus dramaturgischen Gründen wurden mehrere Figuren zusammengefasst; so zum Beispiel in Laura, ein wenig verträumter als die bodenständige Carmen, die nunmehr glaubt, ihren Mann fürs Leben gefunden zu haben und noch gar nicht weiß, was ihr da eigentlich blüht.

Aber so viel ist sicher: Mit lauter schrägen Typen und zwei selbstbewussten Frauen, die sich beileibe nicht mit dem Erstbesten zufriedengeben, kann man schon mal einen Abend verbringen.

Bis zum 15. Juli. Karten bei den GA-Ticketshops sowie bei bonnticket.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Neue Musik zwischen Wohnwagen
Beethoven Orchester im BaseCamp Neue Musik zwischen Wohnwagen
Zum Thema
Aus dem Ressort