Offensichtlich braucht man sich um die Zukunft der jährlich begangenen Kevelaer-Oktav, einer Festwoche mit Wallfahrt und begleitenden Gottesdiensten, vorerst keine Sorgen zu machen.

Den feierlichen Abschluss bildete hierzu das sonntägliche Hochamt mit Wolfgang Amadeus Mozarts "Krönungsmesse" unter der Leitung von Stefan Bodemann, der auch als Organist mit vielfältigen, teils virtuosen Zwischenspielen Erwähnung verdient.

Der St.-Remigius-Kirchenchor, der durch Sänger und Sängerinnen des Münsterchores verstärkt worden war, musizierte, dem Anlass entsprechend, eine festlich strahlende Messe mit angenehm weichem, fülligem Chorklang und auch in der Höhe noch sehr schönen, wenn auch nicht immer ganz intonationssicheren Sopranstimmen.

Stefan Bodemann führte Chor und das Instrumentalisten-Ensemble, das sich aus Musikern des Beethoven Orchesters zusammensetzte, mit moderaten Tempi und differenzierter Dynamik durch das Werk.

Im versierten Solistenquartett (Beate Müller, Sopran; Marianne Haupt, Alt; Jürgen Lichtenthäler, Tenor; Heinz Bongartz, Bass) überzeugte besonders die Sopranistin in einem wunderschön gesungenen "Agnus Dei" von teils flehentlich dunkler Süße.

Später war sie während der Austeilung des Abendmahls mit Schuberts "Ave Maria" noch einmal zu hören - nicht nur stimmschön, sondern auch beeindruckend geschmackssicher und musikalisch sensibel.

Insgesamt war für den Zuhörer in St. Remigius auch zu erfahren, wie Kirchenmusik an ihrem ursprünglichen Platz, nämlich in der dienenden Funktion eines Gottesdienstes, zumal eines derart feierlichen wie diesem, noch ganz andere Wirkungsdimensionen entfalten kann als in einem nüchtern weltlichen Konzertsaal.