Kurzportrait Steven Walter ist der neue Leiter des Beethovenfestes

Bonn · Der 34-jährige Cellist und Kulturmanager ist zum neuen Leiter des Beethovenfests berufen worden. Walter studierte Violoncello und Kulturmanagement und trat als Solist und Kammermusiker in Europa und bei internationalen Festivals auf.

 Steven Walter soll ab 1. November 2021 neuer Intendant der Beethovenfeste Bonn werden.

Steven Walter soll ab 1. November 2021 neuer Intendant der Beethovenfeste Bonn werden.

Foto: dpa/Daniel Barth

Wie macht man klassische Musik attraktiv für ein junges Publikum? Durch kleine Räume, nahbare Musiker, überraschende Programme und neue Darstellungsformen, sagt der Cellist und Kulturmanager Steven Walter, von der Stuttgarter Zeitung befragt, über sein Podium-Festival Esslingen, das er 2009 mitgründete.

„Viele Klassik-Festivals wollen Innovation, aber nur sehr wenige sind bereit, sich die Hände schmutzig zu machen“, stellt er in dem Beitrag fest.

Nach seiner Berufung zum Beethovenfest-Intendanten sagte er nun: „Nach meiner Vorstellung soll das Beethovenfest als publikumsnahes Zukunftslabor für die Fragen des Musikschaffens im 21. Jahrhundert Klassik und Zukunft verbinden und den revolutionären Charakter Beethovens ausloten.“

Am Montag war der 34-jährige Cellist und Kulturmanager zum neuen Leiter des Beethovenfests berufen worden. Walter studierte Violoncello und Kulturmanagement und trat als Solist und Kammermusiker in Europa und bei internationalen Festivals auf.

Er war Gründungsmitglied diverser Ensembles und Initiator innovativer Konzertprojekte. Für seine Arbeit erhielt er diverse Auszeichnungen, unter anderem 2011 als „Kulturmanager des Jahres“. Um Beethovens Musik hat er sich insbesondere mit dem 2018 gegründeten Fellowship-Programm #bebeethoven verdient gemacht.

Brahms im Club

Bei seiner Gründung Podium Esslingen  handelt es sich um eine internationale Musiker-Gemeinschaft, die durch neuartige Konzertideen Musik so präsentieren will, dass damit sowohl bisherige Klassikliebhaber als auch Menschen aller Altersgruppen mit ihren Musikvorlieben angesprochen werden.

Wie funktioniet das praktisch? Vor einem Jahr präsentierte er in Esslingen folgendes Programm: Bachs „Johannespassion“ als intimes Trio mit nur einem Sänger, einer Cembalistin und einem Schlagzeuger; Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“, vollständig gespielt, aber ohne menschliche Stimme (dafür mit Geige und Klavier); Barocke Gambenmusik trifft auf Minimal Music; in einer Kirche werden Weltraumdaten vertont; in der Villa Merkel ist Live-Musik begehbar; im Club improvisiert man über Brahms.

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